Fersensporn

Wenn es bei jedem Schritt im Fuß brennt und sticht, dann kann jeder einzelne Schritt zur Qual werden. Ein möglicher Auslöser für dieses Beschwerdebild ist eine Entzündung im Bereich der Ferse, die langfristig zur Entstehung eines Fersensporns führen kann. Da er am häufigsten an der Fußunterseite auftritt, geht er unbehandelt meist mit einer Plantarfasziitis einher.

Der Fersensporn macht sich besonders im Alter zwischen 40 und 60 Jahren bemerkbar und ist ein häufiges Krankheitsbild. Die Heilungschancen sind auch ohne Operation sehr gut, insbesondere wenn er frühzeitig behandelt wird. Auf dieser Seite erfahren Sie, woran Sie einen Fersensporn erkennen können, wie die vielfältigen Behandlungsmöglichkeiten bei uns im Auromedicum aussehen und wie Sie der Entstehung vorbeugen können.


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Dr. Gerret Hochholz

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Was ist ein Fersensporn?

Als „Fersensporn“ beschreibt man einen knöchernen Vorsprung an der Ferse, der sich beim Abtasten wie ein Dorn anfühlt. Er kann an unterschiedlichen Stellen am Fersenbein auftreten und ist nur wenige Millimeter lang. Auch wenn ein Fersensporn sehr häufig ist und in der Regel keine Beschwerden verursacht, kann er in einigen Fällen Schmerzen auslösen, die besonders bei Belastung auftreten.

Meist bilden sich Knochensporne am Übergang zwischen Knochen und Sehnengewebe. Daher sind der Übergang des Fersenknochens zur Achillessehne oder zur Sehnenplatte der Fußsohle (sog. „Plantarfaszie“) typische Entstehungsorte.

Plantarer und dorsaler Fersensporn

Der plantare Fersensporn entsteht auf der Fußunterseite am vorderen Rand des Fersenknochens, an dem die Plantarfaszie ansetzt und wächst in Richtung der Zehen. Er ist häufig Auslöser einer begleitenden Plantarfasziitis.

Ein dorsaler Fersensporn tritt eher selten auf und bildet sich am Ansatz der Achillessehne am Fersenbein.

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Wie hängen Fersensporn und Plantarfasziitis genau zusammen?

Beim plantaren Fersensporn, der am Ansatz der Plantarfaszie entsteht, führt der Knochenvorsprung zu einer Reizung des Sehnengewebes. Dadurch entsteht eine lokale Entzündung der Sehnenplatte. Die permanente Reizung des entzündeten Gewebes löst beim Gehen starke Schmerzen aus.

Umgekehrt kann eine Fußfehlstellung, die zunächst nur eine Entzündung der Sehnenplatte der Fußsohle (Plantarfasziitis) verursacht, langfristig auch die Ursache für die Entstehung eines Fersensporns sein. Beide Krankheitsbilder stehen also in engem Zusammenhang.


Wie entsteht ein Fersensporn?

Wenn man den Fuß über längere Zeit stark belastet und dabei nicht auf geeignetes Schuhwerk achtet, kann es schnell zu einer Überbelastung kommen. Diese macht sich besonders an den Stellen bemerkbar, an denen Knochen und Sehnen miteinander verwachsen sind, da sich dort besonders schnell kleine Risse und Defekte im Gewebe bilden können. Diese Mikroverletzungen lösen eine Entzündungsreaktion im betroffenen Bereich aus. Eine Fußfehlstellung kann durch eine dauerhafte Fehlbelastung zu ähnlichen Beschwerden führen.

Bleibt die Über- bzw. Fehlbelastung über einen längeren Zeitraum bestehen, sodass sich das Gewebe nicht ausreichend regenerieren kann, führt dies zu Kalkablagerungen zwischen den Sehnenfasern. Wenn diese Kalkablagerungen verknöchern, bildet sich daraus ein Fersensporn.

Warum bekommt man einen Fersensporn?

Es gibt einige Risikofaktoren, die die Entstehung begünstigen:
  • Übergewicht

  • Fußfehlstellungen wie Plattfuß oder Knick-Senk-Fuß

  • Rheumatische Erkrankungen

  • Höheres Alter

  • Ungeeignetes Schuhwerk (keine ausreichende Dämpfung bei Sportschuhen, zu kleine oder zu enge Schuhe, häufiges Tragen hoher Absätze etc.)

  • Ein vorgeschädigter Sehnenapparat am Fuß, z.B. durch eine vorherige Sehnenscheidenentzündung oder eine Verletzung

  • Verkürzungen der Wadenmuskulatur

  • Starke Belastung im Alltag durch langes Stehen und Gehen

  • Joggen mit falscher Lauftechnik und ungeeignetem Schuhwerk

  • Fehlendes Aufwärmen vor sportlicher Betätigung verstärkt die Zugkräfte auf die Sehnen und Bänder und strapaziert die Sehnenansätze

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Wie macht sich ein Fersensporn bemerkbar?

Ein Fersensporn muss nicht zwangsläufig zu Beschwerden führen. Wenn Betroffene jedoch über Symptome klagen, sind starke, stechende Fersenschmerzen beim Gehen und Stehen charakteristisch. Typischerweise verschwinden die Beschwerden während der Schonungsphasen, machen sich aber nach einer Ruhephase umso stärker bemerkbar. Am intensivsten ist der Schmerz also z.B. morgens nach dem Aufstehen oder bei den ersten Schritten nach einem langen Bürotag.

Hat man sich einmal „warmgelaufen“, nimmt die Intensität der Beschwerden in der Regel zunächst ab. Nach starker Belastung lässt sich aber eine erneute Zunahme der Schmerzintensität beobachten.

Wo treten die Fersenschmerzen auf?

Bei einem Fersensporn an der Fußunterseite, der oft von einer Plantarfasziitis begleitet wird, sind stechende Schmerzen an der vorderen Fersenkante und dem Fußgewölbe typisch. Ein dorsaler Fersensporn verursacht eher Beschwerden im Bereich der Achillessehne oder an der Stelle, an der die Hinterkappe des Schuhs auf die Ferse drückt.

Da jede Belastung das Gewebe im Bereich des Fersensporns reizt und damit die lokale Entzündung verstärkt, nehmen die Symptome durch Belastung weiter zu. Langfristig kann das u.a. zu einer chronischen Plantarfasziitis führen und dauerhaft Schmerzen verursachen. Bei Fersenschmerzen empfehlen wir daher, frühzeitig einen Arzt oder eine Ärztin aufzusuchen, um eine passende Therapie zu beginnen und die Chronifizierung zu verhindern.

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Wie wird ein Fersensporn festgestellt?

Um die Behandlung optimal auf Sie abzustimmen, ist es zunächst wichtig, die richtige Diagnose zu stellen. Im ersten Schritt erheben wir daher eine sorgfältige Anamnese. Als Vorbereitung auf Ihren Termin lohnt es sich, gut auf mögliche Anzeichen eines Fersensporns zu achten: 
  • Wie würden Sie den Schmerz beschreiben (eher spitz, dumpf, stechend, drückend…)?

  • Verstärkt langes Gehen die Schmerzen?

  • Spüren Sie bei den ersten Schritten nach längerem Sitzen oder Liegen stärkere Schmerzen als sonst?

  • Nehmen die Beschwerden nach den ersten Schritten ab?

  • Gehen die Schmerzen in Ruhe zurück?

  • Nimmt die Schmerzintensität ab, wenn sie auf den Zehenspitzen laufen?

  • Ist die entsprechende Stelle druckempfindlich?

Wie lässt sich Fersensporn diagnostizieren?

Meist lässt sich bei typischen Beschwerden bereits aus der Anamnese auf einen Fersensporn schließen. Bestätigt wird der Verdacht, wenn in der körperlichen Untersuchung ein Druckschmerz über den typischen Druckpunkten am Vorderrand des Fersenbeins oder im Bereich des Übergangs von Ferse und Achillessehne auftritt. Um sicherzugehen, kann neben der körperlichen Untersuchung auch eine Röntgenuntersuchung durchgeführt werden.

Zu beachten ist, dass bei den typischen Symptomen einer Plantarfasziitis (besonders im Anfangsstadium) nicht zwingend ein Fersensporn im Röntgenbild erkennbar sein muss – ebenso muss ein im Röntgen sichtbarer Fersensporn nicht zwingend zu Beschwerden führen! Eine Ultraschalluntersuchung kann in diesem Fall dabei helfen, die Sehnenplatte genauer auf Verdickungen zu untersuchen.

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Stufenweise Behandlung im Auromedicum für optimale Ergebnisse

Wir im Auromedicum haben es uns zur Aufgabe gemacht, nicht nur Symptome zu behandeln, sondern auch den Ursachen Ihrer Beschwerden auf den Grund zu gehen. So können wir mit Ihnen zusammen entscheiden, welche Behandlung für Sie individuell geeignet ist. Unser Therapiekonzept setzt sich daher aus 2 Stufen zusammen: Stufe 1 zielt vor allem auf eine akute Linderung der Beschwerden ab. Außerdem kommen Verfahren zum Einsatz, die zu einer Regeneration des geschädigten Gewebes führen sollen.

Da wir jedoch nicht nur Schmerzen behandeln möchten, die dem Körper vor allem als Warnsignale dienen, verfolgen wir auf Stufe 2 einen ganzheitlicheren Ansatz: Ziel ist es, den Ursachen der Beschwerden genau auf den Grund zu gehen, um diese dann langfristig optimal zu behandeln. Wie sieht die akute Therapie auf Stufe 1 aus?

Schonung

Zunächst sollten Sie die Ferse entlasten, bis die Entzündung abgeklungen ist. So können sie der Chronifizierung einer Plantarfasziitis und damit langwierigen Beschwerden vorbeugen. Das bedeutet, entweder eine vorübergehende Sportpause einzulegen, bis die Beschwerden abgeklungen sind, oder zu Aktivitäten wie Fahrradfahren oder Schwimmen zu wechseln, die die Ferse weniger belasten.

Schmerzmedikamente

Diclofenac oder Ibuprofen helfen nicht nur bei der raschen Linderung von Schmerzen, sondern haben auch eine entzündungshemmende Wirkung. Zur Dauertherapie sind sie jedoch nicht geeignet.

Infiltrationstherapie

Auch Cortisonspritzen und die Injektion von Lokalanästhetika können kurzfristig zur Linderung bei sehr starken Schmerzen eingesetzt werden.

Fersensporn tapen

Das Kinesiotape ist ein elastisches Tape, das an der betroffenen Stelle festgeklebt wird. Das Tape soll die Beweglichkeit und Funktionsfähigkeit des Gewebes verbessern. In der Praxis wird häufig eine Besserung der Beschwerden beobachtet. Bei einem Fersensporn kann das Kinesiotape von der Achillessehne über die Ferse bis zur Fußsohle geklebt werden.

Triggerpunktakupunktur

Bei der Triggerpunktakupunktur werden gezielt verhärtete Muskelknoten an der Wade und der Fußsohle behandelt, die aufgrund erhöhter Muskelspannung Fersenschmerzen verursachen können. Eine Stimulation der Triggerpunkte mit Hilfe von Akupunktur führt zu einer Entspannung der betroffenen Muskulatur und einer Entlastung im Fußbereich.

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Kältetherapie

Kühlen lindert den Schmerz und wirkt entzündungshemmend. Außerdem wird nach dem Kühlen die Durchblutung angeregt, was die Regeneration beschleunigt. Am besten kühlt man mehrmals am Tag für 10-15 Minuten.

Stoßwellentherapie

Bei der Stoßwellentherapie wird die betroffene Stelle mit Hilfe von Stoßwellen, die von einem bestimmten Gerät ausgesandt werden, gereizt. So werden Zellstoffwechsel und Durchblutung beschleunigt, was den Heilungsprozess anregen soll. Eine Stoßwellentherapie erfordert meist mehrere Sitzungen, bevor eine deutliche Schmerzreduktion erreicht wird.

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Während Stufe 1 auf rein symptomatischer Ebene ansetzt, spielt für einen langfristigen Therapieerfolg die Behandlung der auslösenden Faktoren eine zentrale Rolle. Genauso vielfältig wie die Auslöser sind daher auch die Behandlungsmöglichkeiten auf der zweiten Stufe des Therapiekonzeptes:

Physiotherapie

Gezielte Kräftigungsübungen können Fehlhaltungen des Fußes als Ursache entgegenwirken. Starke Fußmuskeln können zudem die Stöße besser abfangen und damit die Sehnen entlasten. Auch Dehnübungen können sich insbesondere bei einer Plantarfasziitis positiv auf das Beschwerdebild auswirken.

Einlagen

Sogenannte „Locheinlagen“ werden individuell angepasst und sorgen bei einem plantaren Fersensporn für eine gleichmäßigere Druckverteilung auf den gesamten Fuß. Bei Beschwerden an der Achillessehne können zur Dämpfung Fersenkissen in die Schuhkappe geklebt werden.

Laufanalyse und Funktionselektromyographie (EMG)

Bei einer Laufanalyse werden mithilfe von Highspeed-Kameras bestimmte Bewegungsabläufe analysiert. Sie eignet sich daher besonders gut, um fehlerhafte Bewegungsmuster zu erkennen, die zu Fehlbelastungen führen können. Zusätzlich kann mithilfe eines Oberflächen-EMGs, bei dem Elektroden auf die Haut geklebt werden, das genaue Zusammenspiel der Muskulatur untersucht werden. Mithilfe einer Laufanalyse kann jedoch nicht nur die Lauftechnik analysiert werden, um mögliche Schwachstellen zu erkennen. Im Anschluss kann auch eine EMG-basierte Trainingstherapie dabei helfen, ungünstige Bewegungsmuster langfristig zu korrigieren.

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Wie lange dauert es, bis ich nach einem Fersensporn beschwerdefrei bin?

Generell hat ein Fersensporn eine gute Prognose und bei konsequentem Einhalten des Therapieplans werden über 90% der Betroffenen auch ohne Operation völlig beschwerdefrei. Die Therapie eines Fersensporns bzw. der daraus resultierenden Plantarfasziitis ist jedoch langwierig und es dauert oft mehrere Wochen bis Monate, bis eine vollständige Schmerzfreiheit erreicht wird.

Wie lange der Patient oder die Patientin therapiert werden muss, ist individuell und hängt auch von der Schwere der Ausprägung ab. Ein frühzeitiger Therapiebeginn verkürzt die Behandlungsdauer. Eine Operation kommt nur sehr selten zur Anwendung, wenn konservative Therapieformen nicht zum gewünschten Therapieerfolg führen.


Wie kann ich einem Fersensporn vorbeugen?

  • Gutes Aufwärmen vor dem Sport verringert die Belastung des Sehnenapparates.

  • Auf geeignetes und passendes Schuhwerk achten (z.B. ausreichende Stoßdämpfung und Stabilität bei Laufsportarten). Dazu gehört auch, Sportschuhe rechtzeitig auszutauschen!

  • Beim Laufen auf weichen Untergrund und die richtige Lauftechnik achten.

  • Übermäßige Belastung durch Gewichtsabnahme reduzieren.

  • Fehlstellungen frühzeitig korrigieren, z.B. mithilfe orthopädischer Einlagen.

  • Wadenmuskulatur vor und nach dem Sport dehnen.

  • Dehnungsübungen bei Plantarfasziitis: Man kann sich z.B. mit dem Fußballen auf eine Treppenstufe stellen und dann die Ferse langsam absenken, bis es an der Fußunterseite zieht.


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