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Spannungskopfschmerzen
Kopfschmerzen sind eine der häufigsten Erkrankungen. Fast jede und jeder von uns leidet im Leben mindestens einmal unter dumpfen, drückenden Schmerzen hinter der Stirn, im Nacken oder im ganzen Schädel. Typischerweise nehmen die Schmerzen im Laufe eines Tages zu und sind abends oft am schlimmsten. Diese häufigste Form des Kopfschmerzes nennen Medizinerinnen und Mediziner Spannungskopfschmerz.
Auf dieser Seite erhalten Sie umfassende Informationen darüber, welche Ursachen Spannungskopfschmerzen haben können, welche bewährten Behandlungsmöglichkeiten es gibt und wie Sie diesen Beschwerden durch gezielte Maßnahmen wirksam vorbeugen können.
Sven Daum
Privatpraxis für SchmerztherapieSven Daum
Privatpraxis für SchmerztherapieFacharzt für Anästhesie
Schmerztherapeut
Was sind Spannungskopfschmerzen?
Der Spannungskopfschmerz kann ab und zu auftreten, einige Stunden bis wenige Tage anhalten, immer wieder durch bestimmte Ursachen hervorgerufen werden, aber auch zu einer dauerhaften Belastung werden. Diese chronische Form der Spannungskopfschmerzen geht für Patientinnen und Patienten nicht nur mit einer hohen Einschränkung im Alltag, sondern auch mit einer großen psychischen Belastung einher. So weit muss es jedoch nicht kommen. So häufig wie der Spannungskopfschmerz ist, so vielfältig und individuell sind auch die Behandlungsmöglichkeiten, die Medizinerinnen und Mediziner ihren Patientinnen und Patienten anbieten können.
Wodurch werden Spannungskopfschmerzen verursacht?
Wie bei vielen anderen Erkrankungen auch, führen mehrere Ursachen gemeinsam zur Entstehung von Spannungskopfschmerzen. In der Medizin wird hier von einer multifaktoriellen Genese gesprochen.
Stress, Verspannung und Schlafmangel können zu Kopfschmerz-Episoden führen
Grundsätzlich unterschieden werden müssen dabei Spannungskopfschmerzen, die selten bis regelmäßig für einige Stunden oder Tage auftreten von solchen, die fast täglich oder sogar dauerhaft präsent sind. Die erste, seltener auftretende Form wird in der Medizin als episodischer Kopfschmerz bezeichnet. Er macht sich an einzelnen Tagen, jedoch nicht häufiger als 15-mal pro Monat bemerkbar. Beim episodischen Spannungskopfschmerz handelt es sich um eine Antwort des Körpers auf äußere Stressreize. Psychischer Stress, Muskelverspannungen, Alkohol oder Schlafmangel sind typische Ursachen einer Spannungskopfschmerz-Episode.
Erkrankt das Schmerzsystem des Körpers, kann der Kopfschmerz zum täglichen Begleiter werden
Schmerz ist eine sehr komplexe Körperfunktion. Schmerzrezeptoren in allen Teilen des Körpers, Nerven, Botenstoffe und mehrere Bereiche des Gehirns sind für die Entstehung, Weiterleitung und Verarbeitung des Schmerzes von großer Bedeutung. Auch ist das Schmerzsystem des Körpers nicht statisch, sondern ständiger Veränderung und Anpassung unterworfen. Dabei kann es auf verschiedenen Ebenen zu Fehlfunktionen kommen. Solche Fehlfunktionen können schon von Geburt an bestehen oder erst im Laufe des Lebens auftreten. Sie sind die Ursache chronischer Spannungskopfschmerzen.
Schon kleinste Auslöser führen dann dazu, dass Kopfschmerz entsteht. Immer wieder werden so Spannungskopfschmerzen ausgelöst und es bildet sich ein Schmerzgedächtnis. Das Gehirn gewöhnt sich daran, Schmerzen zu haben und behält den Schmerzzustand bei, selbst wenn der Auslöser verschwindet. Chronischer Spannungskopfschmerz stellt eine große psychische Belastung dar. Auch bei chronischen Spannungskopfschmerzen sind jedoch vielfältige und gut wirksame Behandlungsoptionen verfügbar.
Können Muskelverspannungen Kopfschmerzen verursachen?
Die häufig vorkommenden, drückenden Schmerzen im gesamten Kopf, beidseits hinter der Stirn oder im Nacken, werden Spannungskopfschmerzen genannt, da sie häufig mit muskulären Verspannungen einhergehen. Verspannungen des Nackens oder anderer Körperregionen gehen bei vielen Patientinnen und Patienten dem Spannungskopfschmerz voraus oder treten gemeinsam mit ihm auf. Solche Verspannungen können vielfältige Ursachen haben und mit weiteren bekannten Triggern des Spannungskopfschmerzes zusammenhängen.
Muskuläre Verspannungen und Kopfschmerzen treten häufig gemeinsam auf
So kann etwa eine lange anhaltende, konzentrierte Bildschirmarbeit zu einer ungesunden Körperhaltung und damit zu Verspannungen führen. Genauso führen Schmerzen anderer Körperregionen häufig zu Körperhaltungen, die muskuläre Verspannungen verursachen. Aber auch körperlicher und psychischer Stress gehen mit der Verspannung diverser Muskelgruppen einher. Egal ob Stress durch körperliche Reaktionen, etwa auf Infekte, Alkoholkonsum oder Schlafmangel, oder durch psychische Einflüsse entsteht, führt er zu Reaktionen des nicht bewusst steuerbaren Nervensystems, das Medizinerinnen und Mediziner Vegetatives Nervensystem nennen. Es bereitet unseren Körper normalerweise auf Abwehr- und Fluchtreaktionen vor. Daher erhöht sich die Grundanspannung der Muskulatur.
Mit der Muskelanspannung einher geht die Sensibilisierung von Schmerzrezeptoren und eine Veränderung der Schmerzwahrnehmung. Das gesamte Schmerzsystem des Gehirns passt sich der neuen Situation an. Als Fehlreaktion dieser Umstellung können häufig auch Spannungskopfschmerzen entstehen. Der genaue Zusammenhang zwischen Muskelverspannungen und Kopfschmerzen wird immer noch intensiv erforscht. Noch ist abschließend nicht geklärt, ob Muskelverspannungen Kopfschmerzen immer verursachen, oder ob beide Phänomene auch aus anderen Gründen gemeinsam auftreten können. Die ärztliche Erfahrung zeigt jedoch, dass die Behandlung muskulärer Beschwerden auch die Spannungskopfschmerzen zu lindern vermag.
Was sind typische Symptome des Spannungskopfschmerzes?
Spannungskopfschmerzen sind im Vergleich zu anderen Kopfschmerzarten leichte bis mittelstarke Kopfschmerzen, die sich nicht eindeutig einer Seite des Kopfes zuordnen lassen. Sie werden von Patientinnen und Patienten meist als drückend oder bohrend beschrieben und treten entweder hinter der Stirn, im Nacken oder im gesamten Kopf auf. Meistens gehen Spannungskopfschmerzen nicht mit Fieber, Übelkeit oder Erbrechen einher. Körperliche Bewegung verbessert die Kopfschmerzen eher als sie zu verschlimmern. Selten kann es auch zu einer erhöhten Empfindlichkeit für Lärm oder Lichtreize kommen. Unbehandelt halten episodische Spannungskopfschmerzen typischerweise einige Stunden bis Tage an. Chronische Spannungskopfschmerzen hingegen können auch länger bestehen.
Was ist der Unterschied zwischen Spannungskopfschmerzen und Migräne?
Wie werden Spannungskopfschmerzen diagnostiziert?
Am Anfang jeder Spannungskopfschmerz-Diagnose steht ein ausführliches Gespräch zwischen Patientinnen und Patienten mit ihrem Arzt. Er interessiert sich in diesem Gespräch dafür, möglichst viele Details über den Kopfschmerz zu erfahren. Es gilt genau herauszuarbeiten, wann und wo der Kopfschmerz auftritt, welche Qualität der Schmerz hat, wie häufig er auftritt, wie lang er üblicherweise andauert, welche anderen Symptome gleichzeitig mit dem Schmerz erscheinen und was in der Vergangenheit bereits gegen die Schmerzen geholfen hat.
Da viele verschiedene Auslöser für Kopfschmerzen denkbar sind, ist es auch wichtig, mehr über die Lebensumstände und Vorerkrankungen von Patientinnen und Patienten zu erfahren. Schließlich kann auch ein Hinweis auf ähnliche Symptome in der Familie hilfreich sein, da verschiedene Arten von Kopfschmerzen familiär gehäuft auftreten können.
Auf das Gespräch folgt eine eingehende Untersuchung, in der die Funktion verschiedener Nerven und mögliche andere körperliche Symptome, wie etwa muskuläre Dysfunktionen, untersucht werden. Insbesondere werden bei Kopfschmerzen häufig auch die Reflexe und Bewegungen der Augen sowie die Nackenmuskulatur der Patientinnen und Patienten untersucht. Um bei Verdacht auf Spannungskopfschmerzen andere Kopfschmerzarten auszuschließen, kann in manchen Fällen eine medizinische Bildgebung mit Ultraschall, Computer- oder Kernspintomographie erfolgen. In vielen Fällen ist dies aber nicht notwendig.
Wie können Spannungskopfschmerzen behandelt werden?
Wenn feine Nadeln Heilen helfen: Triggerpunktakupunktur
Ein besonderes Verfahren zur Behandlung von Spannungskopfschmerzen ist die Triggerpunktakupunktur. So wie bestimmte Trigger Kopfschmerzen auslösen, kann das Setzen von anderen Triggern auch Entspannung herbeiführen und Schmerzen lindern. Dieses Prinzip macht sich die Triggerpunktakupunktur zunutze. Der Arzt setzt hier an spezifischen Punkten feine Nadeln ein, die einige Minuten im Körper der Patientinnen und Patienten verbleiben. Dort stimulieren sie neue Empfindungen des Nervensystems, um so muskuläre Anspannung und Schmerzen positiv zu beeinflussen.
Mit Physiotherapie und Massagen zur Entspannung der Muskulatur
Da muskuläre Verspannungen eine wichtige Rolle bei Spannungskopfschmerzen spielen, hilft auch das gezielte Lösen dieser Verspannungen gegen die Kopfschmerzen. Eine wichtige Rolle dabei spielt das Erlernen gesunder Körperhaltungen und Bewegungsabläufe sowie die Kräftigung ausdauernder Muskeln, die für eine gute Körperhaltung unerlässlich sind. Auch erlernen Patientinnen und Patienten in der Physiotherapie gezielte Lockerungsübungen, wie das Armkreisen, das Anheben und Fallenlassen der Arme, die seitliche Dehnung des Kopfes, und Übungen zur Schulterdehnung, die bei Spannungskopfschmerzen helfen. Gezielte Massagen lockern darüber hinaus nicht nur verspannte Muskelgruppen.
Auch können im Rahmen einer Manuellen Therapie, ähnlich wie bei der Triggerpunktakupunktur spezifische Druckpunkte am Kopf, im Nacken, im Bereich der Schläfen und der Augen, am Kiefer, den Augenbrauen und am Nasenrücken bearbeitet werden, um Spannungskopfschmerzen zu behandeln.
Entspannungsverfahren und kognitive Therapien helfen Körper und Geist
Fundierte und leicht erlernbare Entspannungsverfahren, wie Meditationen oder die Progressive Muskelrelaxation nach Jacobson können von Patientinnen und Patienten mit Spannungskopfschmerz selbst zu Hause durchgeführt werden. Sie führen nicht nur zu einer Entspannung der Muskulatur, sondern helfen auch, psychischen Stress zu reduzieren und die Schlafqualität zu verbessern. Gerade, wenn Spannungskopfschmerzen chronisch auftreten, ist die durch die Schmerzen verursachte psychische Belastung groß und die medikamentöse Behandlung herausfordernd. Eine besonders wichtige Säule der Schmerztherapie kann dann in einer kognitiven Verhaltenstherapie liegen, die Patientinnen und Patienten hilft, im Gehirn neue Lernprozesse anzustoßen, die den Schmerz von innen bekämpfen.
Bewährte Schmerzmedikamente können die Behandlung ergänzen
Zur Akuttherapie episodischer Spannungskopfschmerzen eignen sich bewährte und gut wirksame Schmerzmedikamente, wie etwa ASS oder Ibuprofen. Wichtig ist dabei, diese Medikamente in Rücksprache mit dem Arzt einzunehmen. Bei richtiger Einnahme können sie eine wichtige Säule der Kopfschmerztherapie sein. Bei leichteren Schmerzepisoden hat sich auch Pfefferminzöl bewährt, das direkt auf die Stirn aufgetragen wird. Bei chronischen Spannungskopfschmerzen stehen darüber hinaus spezielle Medikamente zur Verfügung, die wichtige Botenstoffe des Gehirns, insbesondere Serotonin oder Noradrenalin, beeinflussen, um die Kopfschmerzen und ihre Folgen zu behandeln.
Wie kann Spannungskopfschmerz vorgebeugt werden?
Unser Leben in der modernen Welt mit künstlichem Licht, sitzender Arbeit, wenig Bewegung und unregelmäßigem Schlaf ist voller möglicher Auslöser für Spannungskopfschmerzen. Bei so vielen äußeren Einflüssen, die Kopfschmerzen verursachen können, ist es sinnvoll, aktiv zu werden und möglichen Kopfschmerz-Triggern vorzubeugen. Regelmäßige Entspannungsübungen, Bewegung an der frischen Luft, ein regelmäßiger Schlaf-Wach-Rhythmus, Ausdauersport, ausreichendes Trinken und eine gesunde Ernährung können wichtige Gegengewichte zu Kopfschmerztriggern im Alltag sein.
Unser Vorgehen gegen Spannungskopfschmerz
In der Praxis Auromedicum bieten wir Ihnen eine effektive und ganzheitliche Behandlung von Spannungskopfschmerzen, die individuell auf Ihre Bedürfnisse abgestimmt ist. Unsere Therapie beginnt häufig - zur schnellen Erleichterung der Symptome - mit Trigger-Akupunktur, manueller Therapie und gezielter Infiltration von Triggerpunkten. Dies können wir im Therapieverlauf durch professionelle Physiotherapie, die Ihre Muskulatur stärkt und Verspannungen löst, unterstützen.
Um die Wurzeln Ihrer Beschwerden zu identifizieren, führen wir eine präzise Haltungsanalyse mit EMG-Messung durch, die uns wertvolle Einblicke in mögliche Triggerfaktoren verschafft. Darauf aufbauend setzen wir gezielte medizinische Trainingstherapie (MTT) ein, um muskuläre Defizite effektiv anzugehen. Sollten diese Maßnahmen nicht den gewünschten Erfolg bringen, stehen Ihnen in unserer Praxis auch klassische medikamentöse Therapien zur Verfügung.
Wir im Auromedicum legen besonderen Wert darauf, den Ursachen Ihrer Schmerzen auf den Grund zu gehen, statt lediglich nur die Symptome zu unterdrücken. Dafür entwickeln wir ein maßgeschneidertes Therapiekonzept, das individuell auf die jeweiligen Beschwerden unserer Patienten und Patientinnen abgestimmt ist. Vertrauen Sie auf unsere Expertise und lassen Sie uns gemeinsam Ihre Lebensqualität verbessern!
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