Schmerztherapie

Rückenschmerzen, Kopfschmerzen, Zahnschmerzen – fast jede und jeder leidet einmal darunter. Aber was genau ist eigentlich Schmerz? Und wann brauchen wir spezialisierte Schmerzmedizin?

Im Laufe unseres Lebens leiden wir immer wieder unter Schmerzen. Ob wir als Kleinkinder Schmerz empfinden, wenn die ersten Zähne wachsen, ob uns als Erwachsene Kopfschmerzen plagen, oder wir im fortgeschrittenen Alter unter Gelenkbeschwerden leiden – Schmerzen begleiten uns das ganze Leben über.


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Sven Daum

Privatpraxis für Schmerztherapie
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Sven Daum

Privatpraxis für Schmerztherapie

Facharzt für Anästhesie


Schmerztherapeut

Der Großteil meiner Behandlungen umfasst Patienten und Patientinnen mit orthopädischen, degenerativen Beschwerden, die schon länger bestehen, immer wieder auftauchen und in vielen Fällen auch schon durch erfolglose Vorbehandlungen nicht behoben werden konnten.
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Was sind Schmerzen? Und wann werden sie zum Problem?

Grundsätzlich erfüllt der Schmerz eine wichtige Aufgabe. Er macht uns darauf aufmerksam, dass etwas in unserem Körper nicht stimmt, das ihm gefährlich werden könnte. Mitunter wird der Schmerz jedoch zu einem eigenen medizinischen Problem. Er kann sich verselbstständigen und unabhängig von einer ursprünglichen Ursache weiterbestehen. Manchmal entsteht Schmerz auch, obwohl gar keine körperliche Ursache gefunden werden kann. 

Egal welcher Art der Schmerz ist, ob kurz- oder langfristig, mit oder ohne Ursache, Schmerz ist immer ein komplexes Phänomen. Daher gibt es Ärzte, die sich ganz auf die Schmerzbehandlung spezialisiert haben.

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Rezeptoren, Rückenmark und Gehirn: Die Stationen des Schmerzes

Um den Schmerz als Krankheitsbild besser zu verstehen, lohnt es sich, seine Entstehung nachzuvollziehen. Die Wahrnehmung von Schmerzen beginnt mit spezialisierten Nervenfasern, die überall im Körper vorkommen. Sie reagieren auf verschiedene Signale, wie etwa Wärme, Kälte oder den Tod von Körperzellen in ihrer Umgebung.

Werden diese Schmerzrezeptoren aktiviert, senden sie ein Signal an das Rückenmark. Von dort gelangt das Schmerzsignal weiter ins Gehirn. Im Gehirn laufen bewusste, aber auch viele unbewusste Prozesse ab. Einerseits sorgt das Gehirn dafür, dass wir Schmerz bewusst bemerken. Es ist auch der Ort, an dem der Schmerz eine starke emotionale Komponente erhält. Fast keine Empfindung ist so intensiv mit dem Emotionssystem des Gehirns verknüpft wie der Schmerz. Andererseits setzt das Gehirn aber auch völlig unwillkürliche Körperreaktionen in Gang.

So kann sich zum Beispiel als Reaktion auf den Schmerz der Herzschlag beschleunigen, wir können ins Schwitzen geraten, eine unwillkürliche Abwehrbewegung ausführen oder unter Übelkeit leiden.

Zusammenfassend brauchen wir zur Schmerzempfindung:

    • Die Schmerzrezeptoren

    • Die Schmerzweiterleitung über das Rückenmark

    • Die Schmerzwahrnehmung im Gehirn

Endogene Schmerzhemmung: Wie unser Körper akuten Schmerz reguliert

Das Gehirn ist darüber hinaus dazu in der Lage, die Schmerzwahrnehmung zu verändern. Gerade in einer akuten Stressreaktionen bemerken wir Schmerzen anfangs gar nicht erst. Dafür verantwortlich ist ein System, das der Schmerztherapeut „Endogene Schmerzhemmung“ nennt. „Endogen“ bedeutet, dass die Schmerzhemmung aus dem Körper selbst heraus und nicht von außen durch Medikamente geschieht. Das Gehirn reguliert den Schmerz herunter und bewahrt uns so davor, in einer gefährlichen Situation nicht mehr reagieren zu können. 

Das Schmerzgedächtnis: Wie anhaltende Schmerzen unsere Wahrnehmung verändern

Wenn starke Schmerzen länger andauern, geschieht jedoch das genaue Gegenteil. Es bildet sich ein Schmerzgedächtnis. Das Gehirn reagiert dann immer sensibler auf den Schmerz. Andauernde Nervenimpulse aus der Peripherie führen im Rückenmark dazu, dass bestimmte Nervenzellen „umprogrammiert“ werden und diese eigentlich nicht schmerzhafte Reize (Kälte, Wärme, Druck) als Schmerz interpretieren und an das Gehirn weiterleiten. Ebenso geht die Fähigkeit dieser Nervenzellen verloren, Schmerzreize zu hemmen. In der Folge können auch Wahrnehmungen schmerzhaft werden, die es vorher gar nicht waren.

Endogene Schmerzverstärkung: Wie chronische Schmerzen entstehen

Dieses Phänomen bezeichnet der Schmerztherapeut als „Endogene Schmerzverstärkung“. Die körpereigene Schmerzverstärkung kann dazu beitragen, dass Schmerzen chronisch werden. Sie bleiben dann auch bestehen, wenn die ursprüngliche Ursache gar nicht mehr vorhanden ist. Chronische Schmerzen stellen für Patientinnen und Patienten oft eine große Belastung dar. Die Schmerzmedizin ist darauf spezialisiert, fehlerhafte Programmierungen rückgängig zu machen, chronische Schmerzen zu behandeln und dafür zu sorgen, dass sie gar nicht erst entstehen.

Welche Möglichkeiten gibt es in der Schmerztherapie?

Für die Schmerztherapie steht eine große Bandbreite an Medikamenten zur Verfügung. Sie reicht von bekannten und frei verfügbaren Mitteln wie Ibuprofen oder Paracetamol, bis hin zu stark wirksamen Präparaten, die dem Betäubungsmittelgesetz unterliegen. Für bestimmte Schmerzarten (bspw. Nervenschmerzen oder Migräne) gibt es spezifisch wirksame Medikamente.

Die Bedeutung sorgsamer Medikamentenauswahl: Eingreifen in jede Stufe des Schmerzempfindens

Der Schmerztherapeut kann durch die sorgsame Medikamentenauswahl in jede Stufe des Schmerzempfindens eingreifen. Bei den Medikamenten existieren diverse Darreichungsformen: Einige Medikamente können direkt an schmerzauslösende Strukturen gespritzt werden, andere stehen klassisch als kurz- oder langwirksame Tabletten oder auch als Pflaster zur Verfügung. Letztere gibt es als solche, die nur lokal (vor Ort) und solche, die im ganzen Körper (systemisch) wirken.

Verschiedene Darreichungsformen von Schmerzmedikamenten

Es gibt bei speziellen Schmerzen sogar schnellwirkende Nasensprays oder Lutscher. Die klassischen Schmerzmittel kann der Schmerztherapeut auch um Medikamente ergänzen, welche die Schmerzbehandlung unterstützen. Dazu gehören zum Beispiel Wirkstoffe, die für eine Entspannung der Muskulatur sorgen. (und) Auch Wirkstoffe, die bestimmte Prozesse im Gehirn und Rückenmark beeinflussen, um die Effekte der endogenen Schmerzverstärkung rückgängig zu machen.

Hier zu nennen sind bestimmte Antidepressiva und Antiepileptika. Die letztgenannten Medikamentengruppen wirken dabei nicht gegen eine Depression oder Epilepsie, sondern helfen dem Körper dabei, das Weiterleiten von Schmerzimpulsen zu hemmen. Bei diesen Medikamenten besteht bei Patienten und Patientinnen oftmals die Befürchtung, sie könnten abhängig machen oder die Persönlichkeit verändern. Das ist jedoch beides nicht der Fall.

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Mehr als Medikamente: Schmerztherapie ist multimodal

Neben der Verordnung von Medikamenten stehen der Schmerzmedizin jedoch auch eine Vielzahl weiterer Verfahren zur Verfügung. Bei Schmerzen der Muskeln, Gelenke und Bänder spielt die Physiotherapie eine wichtige Rolle. Sie hilft Patientinnen und Patienten, Schmerzen zu lindern und zu vermeiden, indem wichtige Muskelgruppen gezielt trainiert werden. Manchmal haben sich Patientinnen und Patienten bedingt durch ihre Schmerzen auch Schonhaltungen angewöhnt, die verhindern, dass der Schmerz verschwindet. Im Rahmen einer Physiotherapie können solche Haltungen korrigiert und gesündere Bewegungsabläufe eingeübt werden. 

Die Manuelle Therapie bietet dem Schmerztherapeuten darüber hinaus die Möglichkeit, besonders verspannte und schmerzende Muskulatur gezielt zu lösen und Dysfunktionen der Gelenke zu beheben. Schmerzende Muskeln können ebenfalls mit Wärmeanwendungen behandelt werden. Die Wärme sorgt für eine bessere Durchblutung und eine größere Beweglichkeit der Muskulatur. Bei Gelenkschmerzen, insbesondere nach Verletzungen, eignet sich auch die Schmerztherapie mit Kälte.

Stimulierende Verfahren und psychologische Therapieverfahren in der Schmerztherapie

Bei bestimmten Schmerzerkrankungen kann das gezielte Erlernen von Entspannungsverfahren, wie etwa der Muskelrelaxation nach Jacobson, zur Schmerzbehandlung beitragen. In der Schmerzmedizin werden außerdem stimulierende Verfahren angewandt. Dazu gehört zum Beispiel die Transkutane elektrische Nervenstimulation (TENS). Sie eignet sich zur Schmerzbehandlung vieler verschiedener chronischer Beschwerden. Bei der TENS werden Elektroden auf die Haut über dem schmerzenden Bereich angebracht. Durch kurze Stromimpulse, die Patientinnen und Patienten als leichtes Kribbeln spüren, wird die Schmerzschwelle des Gehirns wieder heraufgesetzt, sodass die Wahrnehmung der Schmerzen weniger wird.

Zu den stimulierenden Verfahren der Schmerztherapie zählt auch die Akupunktur. (Hier würde ich eher oder auch die Triggerakupunktur erwähnen) Sie kommt aus der Traditionellen Chinesischen Medizin. Bei der Akupunktur werden bestimmte Bereiche des Körpers mit dünnen Nadeln stimuliert. Schmerzen haben eine starke emotionale Komponente. Daher leisten auch psychologische Therapieverfahren, wie etwa die kognitive Verhaltenstherapie, einen wichtigen Beitrag zur erfolgreichen und umfassenden Schmerzbehandlung.

Wichtige nicht-medikamentöse Verfahren in der Schmerzbehandlung sind zusammengefasst:

    • Physiotherapie

    • Manuelle Therapie

    • Wärme und Kälte

    • Entspannungsverfahren

    • Elektrische Stimulation

    • Akupunktur

    • Psychotherapie


Wie komme ich an eine Schmerztherapie?

Wie bei den meisten Erkrankungen sind auch bei Schmerzen Hausärztinnen und -ärzte oft die ersten Ansprechpartner. Sie kennen sich mit der Akuttherapie häufiger Beschwerden wie Kopf- und Rückenschmerzen aus. Als erste Instanz der Schmerzmedizin verordnen sie Medikamente und begleitende Maßnahmen, wie etwa eine Physiotherapie.

Wenn sich Schmerzen trotz Behandlung nicht bessern, ungewöhnlich lang andauern, oder sich keine Ursache für die Schmerzen finden lässt, vermitteln sie Patientinnen und Patienten an Ärztinnen und Ärzte anderer Fachbereiche weiter. Dann ist insbesondere der Spezielle Schmerztherapeut gefragt. Er ist ein Arzt, der sich auf die Behandlung chronischer und komplizierter Schmerzen spezialisiert hat. Damit ist er der Experte für die präzise Diagnose in der Schmerzmedizin und die gezielte multimodale Schmerzbehandlung.

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Wann ist eine Schmerztherapie sinnvoll? Und warum ist Schmerztherapie so wichtig?

Schmerzen, egal ob akut oder chronisch, stellen für Patientinnen und Patienten oft eine erhebliche Einschränkung dar. Jeder akut auftretende Schmerz birgt prinzipiell das Risiko, zu einem chronischen Schmerz zu werden. Chronischer Schmerz ist ein sehr komplexes Krankheitsbild und schwieriger zu behandeln als ein akut aufgetretener Schmerzzustand. Daher sollte jedes Krankheitsbild, das mit akut auftretenden Schmerzen einhergeht, zügig und angemessen behandelt werden.

Ein gutes Beispiel dafür ist der akute und heftige, tiefe Rückenschmerz, der umgangssprachlich oft als „Hexenschuss“ bezeichnet wird. Ein Großteil der Patientinnen und Patienten leidet in ihrem Leben irgendwann einmal darunter. Er lässt sich mit gängigen Schmerzmedikamenten gut behandeln. Diese können um Medikamente für die Muskelentspannung und nicht-medikamentöse Maßnahmen, wie eine Physiotherapie, ergänzt werden. Werden Patientinnen und Patienten jedoch nicht zügig und ausreichend behandelt, birgt dieses Krankheitsbild das Risiko, zu einem Dauerphänomen zu werden. So entsteht ein chronischer Schmerzzustand.

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Wird man bei einer Schmerztherapie krankgeschrieben?

Schmerzen können viele verschiedene Ursachen haben und müssen je nach Ursache und weiteren Erkrankungen der Patientinnen und Patienten unterschiedlich behandelt werden. In einem ausführlichen Gespräch verschafft sich der Schmerztherapeut nicht nur einen Eindruck von der genauen Art der Schmerzen, sondern auch einen Überblick über den Alltag der Patientinnen und Patienten. Oft kann dann in der Schmerzbehandlung eine Krankschreibung sinnvoll sein. Der Zeitraum ist dabei je nach Schmerzart und Lebenssituation der Patientinnen und Patienten ganz unterschiedlich.

Wie verläuft eine Schmerzbehandlung konkret?

Der Beginn jeder Schmerzbehandlung ist ein ausführliches Gespräch. Der Schmerztherapeut möchte die Art und die Ursache der Schmerzen eingehend analysieren, um Patientinnen und Patienten bestmöglich helfen zu können. Dabei finden auch das persönliche Umfeld und die emotionale Verfassung der Patientin oder des Patienten besondere Beachtung. Bevor dann eine Schmerzbehandlung begonnen wird, werden zwischen Patientin oder Patient und Schmerztherapeut gemeinsame Therapieziele festgelegt und alle therapeutischen Optionen besprochen.

Da die Schmerzmedizin viele verschiedene medikamentöse und nicht-medikamentöse Formen der Schmerzbehandlung kennt, kann oft ein individuell passender Therapieansatz gefunden werden. Der Schmerztherapeut ist der Fachmann dafür, gemeinsam mit seinen Patientinnen und Patienten die für jeden Fall beste Kombination aus Medikamenten und nicht-medikamentösen Behandlungen zu finden. Während der gesamten Behandlungsdauer begleitet er seine Patientinnen und Patienten und passt die Therapie regelmäßig an ihre Bedürfnisse an.

Therapieoptionen, Dauer und Kosten sind sehr individuell

So individuell wie die Auswahl der passenden Therapieoptionen sind, so verschieden stellen sich auch Dauer und Kosten der Schmerztherapie dar. Sie sind von vielen Faktoren abhängig, sodass sich keine allgemeinen Aussagen darüber machen lassen. Oft braucht eine gute Schmerzbehandlung Zeit. In einem Punkt kann Patientinnen und Patienten aber die Sorge vor der Schmerztherapie genommen werden: Viele Behandlungsoptionen der Schmerzmedizin werden in Deutschland von den Privaten Krankenversicherern übernommen.
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Auf einen Blick: Schmerztherapie

  • Eine erfolgreiche Schmerzbehandlung wirkt sich positiv auf das gesamte körperliche und emotionale Befinden aus

  • Präzise und rechtzeitige Schmerztherapie kann chronische Schmerzen vermeiden helfen

  • Schmerzmedizin ist sehr vielfältig und kann sich den individuellen Bedürfnissen der Patientinnen und Patienten anzupassen

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