Skoliose

Wenn die Wirbelsäule verkrümmt ist

Den meisten Menschen dürfte bekannt sein, dass die Wirbelsäule des menschlichen Körpers keine gerade Säule ist, sondern im natürlichen gesunden Zustand mehrere Krümmungen aufweist. Es gibt jedoch ein Krankheitsbild, bei dem es zu unnatürlichen Verkrümmungen der Wirbelsäule kommt. Dieses Krankheitsbild heißt Skoliose und kann für die Betroffenen eine starke Einschränkung der Lebensqualität mit sich bringen. Dieser Beitrag hat zum Ziel, die Skoliose möglichst verständlich zu erklären. 

Wie jede Erkrankung ist auch die Skoliose durch ein Zusammenspiel verschiedener Körperteile geprägt. Dieser Tatsache sind wir uns im Auromedicum sehr bewusst – deshalb verfolgen wir grundsätzlich einen ganzheitlichen Therapieansatz, der den Menschen in seiner Komplexität begreift und ernst nimmt.


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Worum genau handelt es sich bei einer Skoliose?

Die Wirbelsäule weist in ihrem natürlichen Zustand eine typische Form auf, die als Doppel-S-Form bekannt ist. Dabei bestehen zwei Krümmungen nach vorne (Lordose) auf Höhe der Halswirbelsäule und auf Höhe der Lendenwirbelsäule. Gleichzeitig hat eine physiologische Wirbelsäule auch zwei Krümmungen nach hinten (Kyphose) auf dem Niveau der Brustwirbelsäule und des Steißbeins. 

Der Begriff Skoliose hingegen beschreibt eine unnatürliche Krümmung der Wirbelsäule in der Längsachse. Das bedeutet, dass die Wirbelsäule nach rechts oder links verkrümmt ist und von der regelrechten Mittelachse der Wirbelsäule stark abweicht. Hinzu kommen bei der Skoliose häufig noch Verdrehungen der Wirbelkörper in sich. Erwähnenswert ist allemal, dass eine seitliche Verkrümmung von bis zu 10 Grad natürlicherweise vorkommen kann. Ab einer Verkrümmung von über 10 Grad spricht man von einer leichten Skoliose. Ab 25 Grad Verkrümmung besteht eine mäßige und ab 40 eine starke Skoliose. 

Auch wenn die Skoliose keine lebensbedrohliche Krankheit ist, kann sie mit massiven Einschränkungen der Lebensqualität einhergehen. Das Maß der Einschränkungen ist dabei entscheidend abhängig vom Grad der Verkrümmung. Die Skoliose ist eine chronische Erkrankung, die in den meisten Fällen für ein Leben bestehen bleibt. Allerdings kann der Krankheitsverlauf durch eine adäquate Diagnosestellung und die entsprechend optimal gewählte Therapie so weit beeinflusst werden, dass ein weitgehend normales Leben möglich ist. 

Verschiedene Arten der Skoliose

Häufig entwickelt sich eine Skoliose während der Wachstumsschübe, die mit der Pubertät assoziiert sind. Grundsätzlich kann sich die Skoliose jedoch auch in jedem anderen Lebensalter entwickeln. Die meisten Skoliosen (ca. 90%) sind idiopathischer Natur. Dies bedeutet, dass sie ohne einen bekannten Grund auftreten. Die restlichen 10% der Skoliosen werden als sekundäre Skoliosen bezeichnet, die auf andere Erkrankungen folgen. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von osteopathischen (Knochen betroffen), myopathischen (Muskeln betroffen) und neuropathischen (Nerven betroffen) Skoliosen, die durch eine das entsprechende Organsystem betreffende Grunderkrankung ausgelöst werden.

Der Begriff „degenerative Skoliose“ beschreibt Skoliosen, die durch Alterungsprozess ausgelöst werden. 

Außerdem wird zwischen strukturellen und funktionellen Skoliosen unterschieden. Bei der strukturellen Skoliose liegt tatsächlich eine dauerhafte Verkrümmung der Wirbelsäule vor. Bei der funktionellen Skoliose ist die Fehlhaltung der Wirbelsäule durch ein anderes Problem (beispielsweise durch ein schief stehendes Becken) bedingt. 

Nach der erfolgreichen Therapie des Grundproblems kann sich dann auch die Skoliose wieder zurückbilden. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal bei Skoliosen ist die Lokalisation ebendieser. Skoliosen treten vor allem im Bereich der Brust- und Lendenwirbelsäule auf.


Wie kommt es zu einer Skoliose?

Die genauen Ursachen für Skoliosen sind nicht in aller Gänze bekannt. Es wird jedoch angenommen, dass ein in den meisten Fällen genetisch bedingtes unterschiedlich schnelles Wachstum von Wirbelkörpern entscheidend zur Entstehung einer Skoliose beiträgt. Dies würde auch erklären, warum gerade in Altersabschnitten, in denen starkes Körperwachstum auftritt, die meisten Skoliosen entstehen.

Außerdem kann die Skoliose als Teil einer anderen Erkrankung auftreten. Zu diesen Erkrankungen zählen etwa Bindegewebserkrankungen, rheumatische Erkrankungen oder Stoffwechselstörungen. 

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Welche Symptome treten bei einer Skoliose auf?

Das Tückische an der Skoliose ist, dass in frühen Stadien wenige bis gar keine Symptome auftreten. So wird die Erkrankung im Kindesalter häufig nur zufällig erkannt. 

Im weiteren Verlauf können jedoch deutlich spürbare und einschränkende Symptome entstehen, die selbstredend von der Art und dem Schweregrad der Verkrümmung abhängen. Es kommt zu Rückenschmerzen, die typischerweise unterhalb der Verkrümmung am stärksten sind und zu den Seiten ausstrahlen. Durch die Verkrümmung kommt es auch zur Fehlbelastung von starken Muskelsträngen. Folge sind Verspannungen dieser, die sich ebenfalls als starke Schmerzen bemerkbar machen können. 

Bei besonders schweren Fällen einer Skoliose kann es zur Einengung von Organen im Brust- und/oder Bauchbereich kommen. Wenn beispielsweise die Lunge nicht genügend Platz hat, um sich regelrecht auszudehnen, kann es zu Atembeschwerden (sog. Dyspnoe) kommen. Wird dieses Symptome zu lange ignoriert, kann dies sogar als Spätfolge die Funktion des Herzens einschränken und im schlimmsten Fall zu einer Rechtsherzinsuffizienz führen. 


Wie lässt sich eine Skoliose möglichst gut diagnostizieren?

Wie bereits beschrieben hängt die Symptomentwicklung der Skoliose entscheidend davon ab, wie schnell die Skoliose entdeckt und behandelt wird. Eine gewissenhafte Diagnosestelle seitens des behandelnden Orthopäden ist also die Grundlage für eine erfolgreiche Therapie. 

Körperliche Untersuchung

Die körperliche Untersuchung kann erste Hinweise auf Skoliose liefern. Dabei können bereits durch genaues Hinsehen etwaige Fehlstellungen (z.B. eine Fehlstellung der Schultern) erkannt werden. Durch das Abtasten der Wirbelsäule kann ebenfalls untersucht werden, ob diese regelrecht entwickelt ist. 

Bildgebende und Vermessungsverfahren

Um jedoch effektiv behandeln zu können, ist ein bildgebendes Verfahren nötig. Klassischerweise reicht ein einfaches Röntgenbild aus, um den Grad und die Lokalisation der Verkrümmung beurteilen zu können. Neuere Verfahren unterstützen den Prozess der Diagnosestellung. Dazu gehört beispielsweise die sogenannte 4D-Wirbelsäulenvermessung. Bei diesem Diagnoseverfahren werden die Bewegungen der Wirbelsäule in Echtzeit untersucht. Dies bietet im Gegensatz zu den statischen Bildern der Röntgenuntersuchung den Vorteil, dass die natürlichen und für die jeweiligen Patientinnen und Patienten typischen Bewegungsmuster erkannt und beurteilt werden können. 

Jeder Mensch ist anders gebaut und dementsprechend sind auch die Bewegungsmuster individuell unterschiedlich. Im Auromedicum wird derlei Tatsachen Beachtung geschenkt, sodass aufbauend auf einer individuellen Diagnosestellung auch eine angepasste Therapie erfolgen kann. 

EMG

Ähnlich wie bei der Wirbelsäulenvermessung verhält es sich auch bei der sogenannten Elektromyografie (EMG). Mithilfe dieses Diagnoseverfahrens werden die in der Muskulatur natürlich vorkommenden elektrischen Ströme gemessen. So kann beurteilt werden, ob die Muskeln normal durch Nerven versorgt werden. Das Zusammenspiel von Muskeln, Nerven und Knochen ist die Grundlage eines funktionierenden Bewegungsapparats. Die EMG ist das perfekte Werkzeug, um den Zustand von Muskeln und Nerven beurteilen zu können. Es kann insbesondere bei funktionellen Skoliosen Hinweise darauf geben, welche myofaszialen Strukturen die Skoliose mit verursachen und therapiert, gestärkt oder gedehnt werden müssen.

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Wie kann man eine Skoliose bestmöglich behandeln?

Da eine strukturelle Skoliose meist schon früh entsteht und sich bei ausbleibender Therapie über die Zeit verschlimmert, ist ein Therapiebeginn bereits im Kindesalter sehr wichtig. Die genaue Therapie hängt wiederum vom Grad der Verkrümmung ab. Auch bei funktionellen Skoliosen ist es wichtig, diese frühzeitig zu erkennen und zu behandeln, da eine Nichtbehandlung zu falschen Bewegungsmustern führen kann. Diese können wiederum zu Schmerzen oder gar bei längerer Überlastung zu strukturellen Schäden und Verschleißerscheinungen führen.

Physiotherapie

Bei einer funktionellen oder auch leichten strukturellen Skoliose (bis 25 Grad) kann es ausreichen, eine passende Physiotherapie zu machen. Bei der strukturellen Skoliose soll hierbei eine weitere Verkrümmung aufgehalten werden.

Schmerzmittel zur Behandlung der Symptome

Neben der Behandlung der Ursachen kann man bei der Skoliose auch noch die auftretenden Symptome therapieren. Besonders die Schmerzen können durch die Gabe von Schmerzmitteln behandelt werden. Bei stärkeren Schmerzen können gezielte Injektionen in die auslösenden Strukturen diese sehr schnell lindern und begleitende Entzündungsreaktionen stoppen. Auch das Tragen von Wärmer-Pflastern kann erwogen werden, da hierdurch die Muskulatur entspannt und der Zug auf die Wirbelsäule reduziert wird.

Der beste Therapieerfolg wird durch eine Kombination der bisher genannten Therapien erzielt.

Im Auromedicum stehen Ihnen mit unserem Zentrum für regenerative Medizin all diese Elemente zur Verfügung. Wir möchten mit der Verzahnungen von orthopädischer und schmerztherapeutischer Medizin, neuesten diagnostischen Methoden, sportwissenschaftlicher Trainingstherapie und Physiotherapie optimale Voraussetzungen bieten, um Beschwerden möglichst individuell und anhaltend (oder auch nachhaltig) zu therapieren.

Wichtig zu erwähnen ist, dass ein Therapieerfolg bei der strukturellen Skoliose darin besteht, diese am Fortschreiten zu hindern. Eine vollkommene Heilung im klassischen Sinne ist sehr unwahrscheinlich. Umso mehr ist es wichtig, besonders bei Kindern schnell zu reagieren und bei einem Verdacht auf Skoliose die passende Diagnosestellung durchzuführen und dem Ergebnis entsprechend zu therapieren. 

Skoliose-Korsett

Ist die Skoliose jedoch stärker ausgeprägt (25-40 Grad), so kann das Tragen eines Skoliose-Korsetts indiziert sein. Dieses Korsett wird für die jeweiligen Patientinnen und Patienten individuell angefertigt und sollte bis zu 23 Stunden am Tag getragen werden, um die besten Erfolge zu erzielen. Das Skoliose-Korsett ist jedoch nur geeignet für Menschen, die sich noch im Wachstum befinden. Für Erwachsene stellt es in den meisten Fällen keine Option dar. 

Operativer Eingriff

Bei sehr schweren Skoliosen (über 40 Grad) ist häufig eine Operation nötig, um Folgeschäden zu verhindern. Bei Skoliosen, die im Brustbereich auftreten, kann auch schon bei verminderter Ausprägung über eine Operation nachgedacht werden. 

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Kann man einer Skoliose vorbeugen?

Einer Skoliose lässt sich durch eine Verhaltensanpassung nur schwer vorbeugen, da sie, wie beschrieben, meistens durch Wachstumsprozesse verursacht wird. Die beste Prävention besteht darin, besonders bei Kindern die regelmäßigen Untersuchungen bei Kinderärzten einzuhalten und darauf zu achten, dass auch die Wirbelsäule genau untersucht wird. Eine eingehendere Untersuchung der Wirbelsäule bietet sich auch dann an, wenn eine Grunderkrankung bekannt ist, die mit der Entstehung einer Skoliose in Verbindung gebracht werden kann. 

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