Sturzprophylaxe

Dem Sturz einen Schritt voraus

Stürze können schwerwiegende Folgen haben. Besonders in fortgeschrittenem Alter erhöht sich die Sturzgefahr. Aufgrund der verringerten Stabilität des gesamten Körpers in höheren Altersgruppen, sind auch die Folgen dementsprechend für solche Menschen gravierender. Langwierige Knochenbrüche, schmerzende Prellungen und Blutergüsse oder sogar Stürze auf den Kopf mit einschneidenden Folgen können durch eine effektive Sturzprävention vermieden werden. 

Zur Erhaltung der Lebensqualität und zur Prävention von Pflegebedürftigkeit, ist die Sturzprophylaxe wesentlich. Die wichtigsten Informationen rund um die Themen Sturzprophylaxe und Sturzverletzungen erfahren Sie in diesem Artikel. 

Das Auromedicum berät Sie gerne bei einem Besuch, wie eine Sturzprophylaxe in Ihrem individuellen Fall am besten umzusetzen ist. Aber auch, wenn es doch einmal zu einer Verletzung gekommen sein sollte, stehen wir Ihnen mit unserem breit angelegten Behandlungskonzept zur Seite!


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Was versteht man unter dem Begriff Sturzprophylaxe?

Als Sturzprophylaxe versteht man im Allgemeinen die Gesamtheit von Maßnahmen, die gefährdete Personen schulen und deren Umgebung so anpassen, dass Stürze und Sturzverletzungen vermieden oder gar komplett verhindert werden können. Auch die Abmilderung der Folgen von eventuellen Sturzverletzungen ist Bestandteil der Sturzprävention. Die Sturzprophylaxe bezieht sich außerdem auch auf Personen, die im direkten pflegerischen oder unterstützenden Umfeld einer gefährdeten Person tätig sind, damit auf drohende Stürze adäquat reagiert werden kann. 

Die wichtigsten Aspekte der Sturzprävention bestehen darin, das Gleichgewicht und die Muskelkraft von gefährdeten Personen zu erhalten oder zu verbessern. Aber auch psychologische Maßnahmen können hilfreich sein, da in manchen Fällen die Mobilität nach bereits gemachten Sturzerfahrungen dadurch eingeschränkt ist, dass eine erhöhte Angst vor einem erneuten Sturz besteht.


Wieso sollte man eine Sturzprophylaxe durchführen?

Nicht selten führt ein Sturz dazu, dass die Patientinnen und Patienten dauerhaft durch die Sturzfolgen eingeschränkt sind. Aufgrund der weicheren Knochenstruktur im Alter (Osteoporose) sind vor allem Knochen oft durch Stürze gefährdet. Häufige Folgen sind Knochenbrüche wie Oberschenkelhalsbruch, Oberarmbruch oder Rippenbrüche. 

Aber auch Frakturen der Schädeldecke durch Stürze auf den Kopf sind keine Seltenheit. Dadurch auftretende Blutungen innerhalb des Schädels machen sich nicht immer sofort bemerkbar und sind deswegen besonders tückisch. 

Neben der abnehmenden Knochendichte sind auch verzögerte Reflexe im Alter Faktoren, die Stürze wahrscheinlicher machen. Hinzu kommt in fast allen Fällen die verringerte Sehfähigkeit von älteren Personen. 

Welche Menschen sind besonders sturzgefährdet?

Es gibt keine einheitliche Definition, wer als besonders sturzgefährdet gilt, da auch im Alter alle Menschen über unterschiedliche Trainingszustände und Konstitutionen verfügen. In der Regel werden die Altersgrenzen 65 bzw. 70 Jahre herangezogen und als die Meilensteine in der Sturzgefährdung definiert. 

Jedoch muss auch betont werden, dass das Alter und die damit einhergehenden Herausforderungen nicht die einzigen Risikofaktoren für Stürze sind. Die oben beschriebenen Schwierigkeiten können bei entsprechenden Vorerkrankungen auch im jüngeren Alter zeitweise oder dauerhaft auftreten.

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Wie kann man eine Sturzprävention durchführen?

In der Regel bedarf die Sturzprävention eines multidisziplinären Ansatzes. Für die Vermeidung von Stürzen ist die Zusammenarbeit von medizinischem Personal, pflegend tätigen Personen und der gefährdeten Person selbst entscheidend.

Maßnahmen in der Umgebung (z.B. Haltegriffe, Teppiche, Rutschgefahr)

Zunächst sollten nach Möglichkeit alle Risikofaktoren im direkten Umfeld der gefährdeten Person minimiert werden. Klassischerweise treten Stürze auf Treppen, im Badezimmer oder während des Laufens durch die eigene Wohnung auf. Haltegriffe an Treppen und Badewannen sind ein hilfreiches Mittel, um gefährliche Situationen kontrollierbarer zu machen. Auch ein Umbau des Badezimmers mit ebenerdiger Dusche und Installation eines Sitzes in der Dusche können hilfreich sein. 

Hinzu kommt, dass eventuelle Stolperfallen wie Fußleisten, dicke Teppiche oder rutschige Untergründe überprüft und nach Möglichkeit entfernt werden sollten. Auch das Tragen von sicherem Schuhwerk ist ein wichtiger Beitrag zur Reduktion von Sturzrisiken.

Behandlung von Grunderkrankungen, die Sturzrisiken erhöhen

Des Weiteren ist es wichtig, Grunderkrankungen, die Stürze wahrscheinlicher machen oder die Folgen eines Sturzes verschlimmern, effektiv zu behandeln. Das behandelnde medizinische Personal kann also direkt durch aufmerksames diagnostisches und therapeutisches Arbeiten Sturzprophylaxe betreiben. 

Allerdings ist ebenfalls zu beachten, dass der Einsatz bestimmter Medikamente (z.B. Schlaf- oder Schmerzmittel) das Sturzrisiko durch die Inhibition der Reaktionsfähigkeit erhöht. Aus diesem Grund sollte der Nutzen solcher Medikamente wie immer gegen etwaige Risiken abgewogen werden. 

Expertenstandard Sturzprophylaxe für professionelle Pflegekräfte

Der Expertenstandard Sturzprophylaxe ist eine Richtlinie zur Sturzprävention, die sich vor allem an professionelle Pflegekräfte richtet. Der Expertenstandard gilt deutschlandweit und hat zum Ziel, die Sturzgefahr in allen Pflegeeinrichtungen zu minimieren. Durch den Expertenstandard werden pflegerisch Tätige für Sturzrisiken sensibilisiert und instruiert, diese nach Möglichkeit zu beseitigen bzw. mit den medizinischen Kolleginnen und Kollegen sowie den betroffenen Personen zu besprechen.

Übungen zum Erhalt von Reaktionsfähigkeit, Muskelkraft und Koordination

Selbstverständlich ist die Erhaltung der normalen Mobilität von gefährdeten Personen das oberste Ziel. In Zusammenarbeit mit Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten können gezielte Trainingsübungen zur Stärkung der Muskulatur, zur Schärfung der Reflexe und zur richtigen Körperkoordination eingesetzt werden.

Untersuchungsmethoden zur Körperergonomie

An dieser Stelle ist auch der Einsatz einer sog. Kraftmessplatte sinnvoll. Anhand dieser Untersuchungsmethode können die Kräfte, die auf bestimmte Körperteile wirken, genau bestimmt werden. So kann ein genaues Bild der Biomechanik der jeweiligen Person erstellt werden. Dabei können Schwachstellen identifiziert und therapeutisch angegangen werden.

Die EMG (Elektromyographie) stellt ein weiteres Verfahren dar, das zur Sturzprophylaxe eingesetzt werden kann. Sie erlaubt eine genaue Beurteilung des Innervationszustandes von Muskulatur. Dass Muskeln möglichst optimal innerviert sind, ist Grundlage für die Körperkoordination. Wie erwähnt, ist es zur Sturzprophylaxe von hoher Bedeutung, dass gefährdete Personen ihre Koordination schulen, um schneller auf drohende Stürze reagieren zu können.

Sicheres Gangbild

Ein sicheres Gangbild ist ebenfalls wichtig, um Stürze zu vermeiden. Nicht selten ist unsicheres Gehen der Grund dafür, warum es überhaupt zu Stürzen kommt. Die Wirbelsäule ist eine Voraussetzung für das aufrechte Stehen des Menschen. Durch die spezielle Doppel-S-Form der Wirbelsäule wird das Gewicht des ganzen Körpers optimal verteilt und abgefedert. Im Alter degenerieren häufig die Bandscheiben, welche zwischen den einzelnen Wirbeln liegen. Das kann ein Grund für die Veränderung der Krümmungen der Wirbelsäule sein und somit zu Fehlbelastungen führen, die nicht nur schmerzhaft sind, sondern auch das Gehen unsicherer machen. 

Als Letztes empfiehlt sich auch eine Laufbandanalyse zur Sturzprophylaxe. Hier laufen Patientinnen und Patienten direkt auf einem Laufband. Ihr Gang wird von mehreren Messgeräten untersucht, um ein detailgetreues Muster des Gangbildes zu erstellen. Wenn erst einmal die Problemfelder bekannt sind, die einen Sturz wahrscheinlicher machen, dann ist es für die behandelnden Personen deutlich einfacher, die passende Prävention oder Therapie einzuleiten. 

Maßnahmen der Sturzprophylaxe zusammengefasst:

  • Maßnahmen in der Umgebung (z.B. Haltegriffe, Teppiche, Rutschgefahr)
  • Übungen zum Erhalt oder Erwerb von Reaktionsfähigkeit, Muskelkraft und Koordination
  • Untersuchungsmethoden zur Körperergonomie (Kraftmessplatte, EMG, Laufbandanalyse)
  • Behandlung von Grunderkrankungen, die Sturzrisiken erhöhen
  • Expertenstandard Sturzprophylaxe für professionelle Pflegekräfte
  • Gezielter Einsatz von Medikamenten
  • Psychologische Beratung zum Thema Sturzangst

Wie werden Sturzverletzungen am besten behandelt?

Die Behandlung einer Sturzverletzung hängt immer von der Art und der Lokalisation der Verletzung ab. Bei Stürzen auf den Kopf, bei Knochenbrüchen oder anhaltenden Blutungen ist immer eine sofortige Behandlung der Verletzung nötig. Besonders bei Stürzen auf den Kopf sollte sofort ein medizinischer Rat eingeholt werden, da Blutungen innerhalb des Kopfes mitunter erst zeitverzögert zu Einschränkungen führen. 

Nach dem Sturz erfolgt zunächst eine akute Behandlung, die sicherstellt, dass keine Lebensgefahr besteht und die zum Ziel hat, durch Abwarten entstehende Sekundärfolgen zu verhindern. Häufig sind vor allem bei Knochenbrüchen operative Maßnahmen erforderlich. 

Die Einschätzung und Erstversorgung im Krankenhaus von Unfallverletzungen geschieht vor allem durch Notärzte und Ärzte der Fachrichtung Orthopädie und Unfallchirurgie. In vielen Fällen sind bei Sturzverletzungen auch rehabilitative Maßnahmen unumgänglich, die entweder in stationärem oder ambulanten Rahmen durchgeführt werden können.

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Wie lassen sich Sturzrisiken am besten minimieren?

Sturzrisiken lassen sich vor allem durch eine proaktive Grundeinstellung am besten minimieren. Der Grundsatz „Vorsorge ist besser als Nachsorge“ hat hier volle Berechtigung. Es ist ratsam, nicht darauf zu warten, dass es zu einem ersten Sturz kommt, um präventive Maßnahmen zu ergreifen. 

Eine gesunde Selbsteinschätzung gepaart mit einer passenden Beratung durch Ärzte und Pflegekräfte, die sich am Expertenstandard zur Sturzprävention orientiert, ist die beste Grundlage zur erfolgreichen Reduktion von Sturzrisiken und damit zur Prävention von Sturzverletzungen. 

Welche der im oberen Abschnitt dieses Artikels erwähnten Maßnahmen am besten zu Ihrer individuellen Situation passt, ist von Fall zu Fall verschieden. Wir im Auromedicum beraten Sie gerne dabei, damit Sie dem Sturz mindestens einen Schritt voraus sind!

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