Migräne

Wenn der Kopf streikt 

Die Migräne ist eine in Deutschland weit verbreitete Erkrankung. Etwa 10-15% der Bevölkerung ist im Jahr von dieser besonderen Form des Kopfschmerzes betroffen. Die Migräne kann für die Patientinnen und Patienten eine starke Einschränkung im Alltag darstellen, weswegen die richtige Diagnose und die daraus abgeleitete Therapie hier besonders wichtig sind. 

Sie ist ein komplexes Krankheitsbild und dieser Komplexität wollen wir beim Auromedicum gerecht werden. Deshalb schließt unser Behandlungskonzept immer die strukturelle, die biochemische und die emotionale Ebene unserer Patientinnen und Patienten mit ein. In diesem Artikel bringen wir Ihnen alle wichtigen Informationen zur Migräne näher und stehen auch darüber hinaus gerne beratend an Ihrer Seite.


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Sven Daum

Privatpraxis für Schmerztherapie
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Sven Daum

Privatpraxis für Schmerztherapie

Facharzt für Anästhesie


Schmerztherapeut

Der Großteil meiner Behandlungen umfasst Patienten und Patientinnen mit orthopädischen, degenerativen Beschwerden, die schon länger bestehen, immer wieder auftauchen und in vielen Fällen auch schon durch erfolglose Vorbehandlungen nicht behoben werden konnten.
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Was genau versteht man unter Migräne?

Die Migräne ist ein Krankheitsbild, das in verschiedenster Ausprägung auftreten kann. Aus diesem Grund gibt es auch keine allgemeingültige und einfache Definition, was eine Migräne genau ist. Es gibt jedoch Symptom-Kombinationen und spezifische Symptome, die zur Eingrenzung der Migräne herangezogen werden können. Darauf aufbauend können verschiedene Formen der Migräne unterschieden werden. 

Die wohl wichtigste Unterscheidung ist die, ob eine Migräne ohne Aura oder eine Migräne mit Aura besteht. Außerdem kann unterschieden werden, ob es sich um eine sporadische oder um eine chronisch rezidivierende Migräne handelt. 

Ein einzelner Migräneanfall kann in seiner Länge sehr stark variieren. Die Spanne reicht von einigen Stunden bis hin zu mehreren Tagen. Aktuell wird in der medizinischen Literatur ein Zeitraum von 4-72 Stunden für einen einzelnen Migräneanfall angegeben. 

Wie unterscheidet sich Migräne von Kopfschmerzen?

Ein wichtiges Symptom der Migräne sind starke Kopfschmerzen. Es ist jedoch wichtig zu verstehen, dass sich die Migräne von anderen Formen des Kopfschmerzes unterscheidet. Klassische Kopfschmerzen können verschiedenste Ursachen haben. Etwa Blutdruckentgleisungen oder einen Mangel an Flüssigkeit. Bei der Migräne handelt es sich jedoch um eine neurologische Erkrankung. Außerdem sind die Migränekopfschmerzen in ihrer Ausprägung sehr besonders und damit häufig von klassischen Kopfschmerzen zu unterscheiden. Hinzu kommt, dass die Migräne in vielen Fällen mit weiteren Symptomen einhergeht, die bei anderen Kopfschmerzarten in der Regel nicht auftreten.


Welche Symptome sind typisch für Migräne?

Die Migräne weist eine hohe Symptomdiversität auf, sodass an dieser Stelle nur die wichtigsten Symptome der Erkrankung beschrieben werden können. Viele Patientinnen und Patienten spüren bereits Stunden oder Tage vor einem Migräneanfall, dass dieser auftreten wird. Das merken sie etwa daran, dass sie typische Stimmungsveränderungen an sich feststellen oder dass sie Schwierigkeiten beim Lesen oder Schreiben haben. Die Migräne ist oft chronisch rezidivierend, sodass Betroffene mit der Zeit typische Muster eines Anfalls erkennen können. 

Das Leitsymptome der Migräne sind Kopfschmerzen, die in ca. 60% der Fälle nur einseitig auftreten und nicht den gesamten Kopf betreffen. Die Schmerzen fangen langsam an und bauen sich dann immer weiter auf, bis ein bohrender, pulsierender und hämmernder Schmerzcharakter entsteht. Die Schmerzen liegen dabei häufig im Bereich der Stirn, der Schläfe oder hinter den Augen. 

Neben den Kopfschmerzen können weitere Symptome auftreten, die typisch für die Migräne sind. Zu nennen sind hier vor allem eine ausgeprägte Licht- und Geräuschempfindlichkeit, Übelkeit und Erbrechen. Von Betroffenen wird berichtet, dass körperliche Anstrengung die Symptome verschlimmert. Fieber ist hingegen kein typisches Symptom der Migräne. 

Was ist eine Migräne mit Aura?

Wie bereits erwähnt, gibt es bei der Migräne eine Sonderform, die sog. Migräne mit Aura. Hierbei treten anfallsartige, temporäre neurologische Ausfälle auf, die weniger als eine Stunde anhalten. Diese Symptome werden häufig von Kopfschmerzen begleitet, können jedoch auch allein auftreten. Auch hier ist die Symptomausprägung sehr divers. Zu den häufigsten Symptomen bei der Migräne mit Aura gehören Sehstörungen, Sprachstörungen und Sensibilitätsstörungen.

Symptome der Migräne zusammengefasst:

  • Typische Symptome der Anfallsankündigung (z.B. Stimmungsveränderungen/ Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben)

  • Häufig einseitig auftretende starke Kopfschmerzen
  • Erbrechen und Übelkeit
  • Reizempfindlichkeit (Licht/Geräusche/Gerüche)
  • Typische Symptome bei Migräne mit Aura (Sehstörungen/ Sprachstörungen/ Sensibiitätsstörungen)
  • Typische Symptome der Anfallsankündigung (z.B. Stimmungsveränderungen/ Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben)
  • Häufig einseitig auftretende starke Kopfschmerzen
  • Erbrechen und Übelkeit
  • Reizempfindlichkeit (Licht/Geräusche/Gerüche)
  • Typische Symptome bei Migräne mit Aura (Sehstörungen/ Sprachstörungen/ Sensibiitätsstörungen)

Welche Ursachen hat die Migräne?

Die genaue Ursache für die Migräne ist nicht bekannt. Es gibt jedoch einige Erklärungsansätze, die die Entstehung der Migräne begründen sollen. 

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Genetische Disposition

Die Migräne kann in Familien gehäuft vorkommen. Dementsprechend wird eine genetische Disposition für die Erkrankung vermutet. 

Hormonelle Einflüsse

Auch hormonelle Einflüsse stehen im Zusammenhang mit der Migräne, sodass es bei Frauen zu der sog. „Menstruationsmigräne“ kommen kann. Auch bei Frauen, die hormonell verhüten, wird die Migräne häufiger beobachtet. 

Externe Einflüsse

Die Migräne steht außerdem mit typischen Triggerfaktoren in Zusammenhang. So können etwa Veränderungen der Wetterlage oder Genussmittel wie Alkohol oder Nikotin einen Migräneanfall auslösen. 

Schlafrhythmus und Stress

Veränderungen des Schlaf-Wach-Rhythmus können ebenfalls der Grund für das Auftreten einer Migräne sein. Die sog. „Feiertagsmigräne“ ist ein Phänomen, das das gehäufte Vorkommen von Migräneattacken in Zeiten der Erholung nach einer sehr stressigen Phase beschreibt, sodass auch hier ein Zusammenhang vermutet wird. 

Verspannungen der Halswirbelsäule

Nackenverspannungen und Erkrankungen der Halswirbelsäule werden in manchen Fällen von Patientinnen und Patienten mit Migräne ebenfalls beklagt. Zwar liegt die Ursache der Migräne nicht direkt in diesen Beschwerden, doch können Probleme der Halswirbelsäule als Trigger für einen Migräneanfall in Betracht gezogen werden.


Wie lässt sich die Migräne richtig diagnostizieren?

Die Diagnose einer Migräne wird häufig durch eine ausführliche Anamnese gestellt. Dabei ist entscheidend, ob mindestens fünf Migräneattacken aufgetreten sind, die nicht in Zusammenhang mit einer anderen Erkrankung stehen. Um dies auszuschließen, kann mitunter weiterführende Diagnostik nötig sein. Dazu zählt eine ausführliche neurologische Untersuchung, die vor allem die Funktion der Hirnnerven berücksichtigt. Aber auch die Beweglichkeit der Halswirbelsäule und die Nackenmuskulatur sollten bei der körperlichen Untersuchung beurteilt werden, genauso wie eine (ggf. wiederholte) Blutdruckmessung erfolgen sollte.

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Welche Therapie empfiehlt sich bei der Migräne?

Bei der Behandlung von Migräne können verschiedene Medikamente und zusätzliche Maßnahmen eingesetzt werden. Für die Betroffenen ist es zunächst von höchster Relevanz, zu wissen, was sie bei einem akuten Migräneanfall tun können. Dazu ist es wichtig, sich möglichst vor Reizen zu schützen. 

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Was tun bei einem akuten Migräneanfall?

Ein ruhiges, dunkles und kühles Zimmer, in dem die oder der Betroffene ungestört ist, ist die Grundlage dafür, dass der akute Anfall abklingen kann. Ruhe und Schlaf sowie das Kühlen der betroffenen Stelle am Kopf können die Besserung ebenfalls fördern. 

Medikamente gegen Migräne

Bei leichten bis mittelschweren Schmerzen werden sog. nicht-steroidale Antirheumatika eingesetzt. Zu dieser Medikamentengruppe gehören u.a. Aspirin und Ibuprofen. Bei stärker ausgeprägten Kopfschmerzen können sog. Triptane eingesetzt werden. Sollte die Migräne von Übelkeit und Erbrechen begleitet sein, können sog. Antiemetika wie beispielsweise Metoclopramid eingesetzt werden. Wenn dies nicht zu einer Besserung führt, können die Medikamente in höherer Dosierung und ggf. auch in Kombination mit anderen Medikamenten wie beispielsweise Cortison verabreicht werden. 

Triggerpunkt-Akupunktur und Okzipitalisblockade

Neben diesen medikamentösen Ansätzen gibt es die Möglichkeit, die Migräne mit Triggerpunkt-Akupunktur oder mit einer Okzipitalisblockade zu behandeln. Bei der Triggerpunkt-Akupunktur werden bestimmte Stellen der Muskulatur an Nacken und Kopf so behandelt, dass die Muskulatur entspannt und so die Spannungskomponente einer Migräne oder die Spannung als Trigger für eine Migräne beseitigt werden können. Die Nerven N. occiptalis major und N. occipitalis minor verlaufen vom Nacken zum Hinterkopf und sind für die sensible Versorgung dieses Bereiches verantwortlich. Im Rahmen der Migräne-Behandlung können diese Nerven unter Ultraschall-Bildgebung mit Medikamenten blockiert werden, sodass es zu einer Linderung der Schmerzsymptomatik kommt. 

Cefaly

Eine weitere, interessante Methode, um akute Migräneattacken zu behandeln und diesen vorzubeugen ist Cefaly. Dabei handelt es sich um ein innovatives medikamentfreies Gerät zur Migränetherapie und Prophylaxe, das durch transkutane elektrische Nervenstimulation (TENS) funktioniert. Es wird auf die Stirn aufgelegt und stimuliert die Hirnnerven, um Schmerzen zu lindern und Migräneattacken vorzubeugen. Die Therapie ist einfach anzuwenden und kann von den Patienten selbstständig zuhause durchgeführt werden. Studien haben gezeigt, dass die regelmäßige Anwendung von Cefaly sowohl die Häufigkeit als auch die Intensität von Migräneepisoden reduzieren kann, was es zu einer vielversprechenden Alternative oder Ergänzung zu traditionellen medikamentösen Behandlungen macht.

Merke

Zwar können viele der Symptome der Migräne gut behandelt werden, eine Heilung ist jedoch nach heutigem Stand nicht möglich. Auch die Migräne mit Aura kann nicht im klassischen Sinne geheilt werden. Die bei der Migräne mit Aura auftretenden neurologischen Symptome können jedoch wie die Symptome der Migräne ohne Aura gut behandelt werden.

Die Therapiemöglich­keiten der Migräne zusammengefasst:

  • Reizabschirmung
  • Ruhe und Schlaf
  •  Kühlen der betroffenen Stelle
  • Nicht-steroidale Antirheumatika
  • Triptane
  • Ggf. Kortikosteroide wie Cortison
  • Antiemetika
  • Okzipitalisblockade
  • Triggerpunkt-Akupunktur
  • Cefaly
  • Reizabschirmung
  • Ruhe und Schlaf
  • Kühlen der betroffenen Stelle
  • Nicht-steroidale Antirheumatika
  • Triptane

  • Ggf. Kortikosteroide wie Cortison
  • Antiemetika
  • Okzipitalisblockade
  • Triggerpunkt-Akupunktur
  • Cefaly

Wie kann man der Migräne möglichst vorbeugen?

Migräne lässt sich nicht vollständig verhindern, aber ihre Häufigkeit und Intensität können durch gezielte Maßnahmen reduziert werden. Besonders bei Migräne mit Aura ist es wichtig, persönliche Auslöser wie Stress, Schlafmangel oder bestimmte Nahrungsmittel zu erkennen und zu vermeiden. 

Physiotherapie spielt eine entscheidende Rolle, um Spannungen im Nacken- und Schulterbereich zu lösen, die Migräneattacken begünstigen können. Durch gezielte Übungen wird die Muskulatur gestärkt und die Haltung verbessert, was langfristig Migräneattacken verringern kann. Entspannungsübungen wie progressive Muskelentspannung oder Atemtechniken sind ebenfalls wirksam, um Stress abzubauen. Sie fördern die mentale und körperliche Entspannung und tragen dazu bei, dass der Körper weniger empfindlich auf äußere Reize reagiert. Auch in der Physiotherapie werden Entspannungstechniken oft integriert, um muskuläre und nervale Anspannungen gezielt zu mindern. Migräne mit Aura lässt sich am besten durch eine Kombination aus Stressmanagement, regelmäßigem Schlaf und moderater körperlicher Aktivität vorbeugen. Physiotherapie bietet hier durch individuelle Behandlungspläne eine nachhaltige Unterstützung. 

Zudem sollte bei häufigen Anfällen eine medikamentöse Prophylaxe in Absprache mit einem Arzt erwogen werden, um das Risiko schwerer Attacken zu minimieren. Wirksame und verträgliche Medikamente hierfür sind beispielsweise Betablocker, Antidpressiva und seit kurzer Zeit auch sogenannte CGRP-Antagonisten.

Außerdem eignen sich die Triggerpunkt-Akupunktur, Cefaly und die Okzipitalisblockade nicht nur zur Behandlung, sondern auch zur Prävention der klassischen Migräne und der Migräne mit Aura.

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