Karpaltunnel­syndrom

Zu wenig Platz für Nerven

Die Hände sind ein wichtiges Werkzeug des Körpers, das dem Menschen erlaubt, die verschiedensten Tätigkeiten in Beruf, Alltag und Freizeit auszuführen. Besonders entscheidend ist die Fähigkeit der Hände, feinmotorisch zu arbeiten und an den Fingern feine Empfindungen spüren zu können. 

Beim Karpaltunnelsyndrom sind eben diese Fähigkeiten der Hände teilweise stark eingeschränkt. Auf dieser Seite werden die wichtigsten Informationen zum Karpaltunnelsyndrom erläutert und wie es am besten therapiert werden kann. Im Auromedicum in Frankfurt können Sie sich darauf verlassen, dass Sie als gesamter Organismus verstanden und behandelt und nicht auf einzelne Symptome reduziert werden.


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Was genau ist das Karpaltunnelsyndrom?

Das Karpaltunnelsyndrom ist eine Erkrankung, die meistens einen bestimmten Nerven im Bereich des Handgelenks betrifft. Im Rahmen des Karpaltunnelsyndroms treten Schmerzen und Druck- oder Taubheitsgefühle an bestimmten Stellen der Hand auf. 

Die Hand wird von insgesamt drei großen Nerven versorgt. Beim Karpaltunnelsyndrom ist der mittlere dieser drei Nerven betroffen. Aufgrund seiner anatomischen Lage wird er Nervus medianus oder Medianusnerv genannt. So wie jede anatomische Struktur, steht auch der Medianusnerv in unmittelbarer Nachbarschaft und Beziehung zu anderen Körperbestandteilen. Auf seinem Weg zur Hand verläuft der Medianusnerv an der Innenseite des Handgelenks und läuft dort durch den sog. Karpaltunnel. Dieser anatomische Tunnel wird aus den Knochen des Handgelenks sowie aus straffen bindegewebigen Bändern gebildet. Deswegen ist das Karpaltunnelsyndrom immer an der Innenseite der Handgelenke und im Versorgungsgebiet des Medianusnervs lokalisiert. 

Diese Erkrankung stellt kein lebensbedrohliches Risiko dar. Allerdings sollte sie trotzdem ernst genommen werden, da es bei diesem Krankheitsbild zu langfristigen Schädigungen des Medianusnervs kommen kann.


Wie kann es zum Karpaltunnelsyndrom kommen?

Ein Karpaltunnelsyndrom kann verschiedenste Ursachen haben. Einige von ihnen treten jedoch häufiger auf und können als klassische Auslöser für das Karpaltunnelsyndrom betrachtet werden. 

Mechanische Reizung

Der Medianusnerv läuft gemeinsam mit den Sehnen einiger Muskeln des Unterarms durch den Karpaltunnel. Diese Gegebenheit führt dazu, dass es bei andauernder Belastung der Hände, der Unterarme oder der Handgelenke zu einer Reizung des Nervs kommen kann. Durch die Reibung der Sehnen am Nerven oder durch die Kompression des entsprechenden Gebietes wird der Nerv fortlaufend belastet und reagiert folglich nach einiger Zeit mit spürbarer Reizung. 

Anlagebedingte Einengung des Medianusnervs

Außerdem kann es sein, dass bei bestimmten Personen von Natur aus ein höheres Risiko für ein Karpaltunnelsyndrom besteht, wenn diese einen besonders fest und eng gepackten Karpaltunnel haben. Bei diesen Menschen reicht schon eine vergleichsweise geringe Belastung des Unterarms und der Hand aus, um eine Reizung des Medianusnervs auszulösen.

Schwangerschaft

Auch eine Schwangerschaft kann ein Karpaltunnelsyndrom auslösen. Hierbei kommt es im gesamten Körper zu Wassereinlagerungen. Der Bereich des Karpaltunnels stellt keine Ausnahme dar. Wenn also dort mehr Wasser eingelagert wird, hat der Medianusnerv noch weniger Platz und ist dementsprechend eher gefährdet, komprimiert zu werden.

Stoffwechsel- oder degenerative Erkrankungen

Bestimmte degenerative Erkrankungen wie z.B. eine Arthritis oder Stoffwechselerkrankungen wie eine Schilddrüsenüberfunktion oder Diabetes mellitus können ein Karpaltunnelsyndrom begünstigen.

Verletzungen und Einblutungen

Ebenso ursächlich können durch Verletzungen auftretende Knochenteile (bei Frakturen) oder Einblutungen den Karpaltunnel verengen und die Funktion des Medianusnerv einschränken.

Mögliche Ursachen für das Karpaltunnel­syndrom zusammengefasst:

  • Mechanische Reizung durch Überlastung von Arm, Handgelenk oder Hand
  • Anlagebedingte Einengung des Medianusnervs
  • Schwangerschaft
  • Degenerative Erkrankungen (z.B. Arthritis)
  • Stoffwechselerkrankungen (z.B. Schilddrüse­nüberfunktion, Diabetes mellitus)
  • Verletzungen und Einblutungen

Welche Symptome verursacht ein Karpaltunnelsyndrom?

Wie bereits beschrieben, kommt es im Rahmen des Karpaltunnelsyndroms zu Symptomen, die im Zusammenhang mit dem Medianusnerv stehen. Der Nervus medianus versorgt ein spezifisches Gebiet an Unterarm und Hand. Dabei innerviert er das Areal sowohl motorisch (steuert Muskeln an) und sensibel (ermöglicht Empfindung). 

Klassischerweise sind vor allem die Regionen betroffen, die der Medianusnerv an der Hand versorgt. Dabei handelt es sich um die Innenseite der daumenseitigen Hälfte der Hand und um die Innenseiten von Daumen, Zeige- und Mittelfinger sowie deren Fingerspitzen. In diesen Bereichen kann es zu nadelstichartigen Schmerzen kommen, die vor allem nachts stärker werden, da es dann zu mehr Flüssigkeitsansammlung kommen kann oder die Schlafposition ungünstig ist. 

Neben den Schmerzen sind auch kribbelnde Missempfindungen und Taubheitsgefühle im beschriebenen Bereich typisch für das Karpaltunnelsyndrom. Zwar bezieht sich die Symptomatik in den meisten Fällen auf die Hand, aber die Schmerzen können manchmal auch bis in den Unterarm ausstrahlen.


Wie lässt sich das Karpaltunnelsyndrom diagnostizieren?

Das Karpaltunnelsyndrom tritt insgesamt relativ häufig auf. Aufgrund der Tatsache, dass der betroffene Nerv ein spezifisches Areal versorgt, ist die Diagnose nicht sehr aufwendig und kann von erfahrenen Ärzten sicher gestellt werden. Dazu bedient man sich vor allem des Arzt-Patienten-Gesprächs, das schon wichtige Hinweise auf die zugrundeliegende Erkrankung liefern kann. Die körperliche Untersuchung kombiniert mit entsprechenden Tests zur Feststellung der Motorik und des Empfindungsvermögens schränken die Diagnose weiter ein. 

Häufig wird auch eine Ultraschalluntersuchung (Sonographie) durchgeführt, da der Karpaltunnel samt Medianusnerv gut darstellbar und daher auch gut diagnostisch zu beurteilen ist. Auch die Messung der Leitfähigkeit des Medianusnervs kann durchgeführt werden, um dessen Funktionszustand genau einschätzen zu können. Wie beschrieben kann das Karpaltunnelsyndrom mit zahlreichen weiteren Erkrankungen in Verbindung stehen, weswegen bei entsprechendem Verdacht auch eine Blutanalyse sinnvoll sein kann.


Wie kann man das Karpaltunnelsyndrom behandeln?

Grundsätzlich unterscheidet man bei der Therapie des Karpaltunnelsyndroms konservative von operativen Behandlungsansätzen. In den allermeisten Fällen ist zunächst eine konservative Methode anzuwenden, da diese häufig schon die erhoffte Besserung bringt. 
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Ruhestellung

Wichtig ist vor allem, die Reizung des Nervs so schnell wie möglich zu reduzieren, damit es nicht zu dauerhaften Schäden kommt. Die Ruhigstellung des Handgelenks kann dabei im Anfangsstadium gut helfen. Hierzu wird (vor allem nachts) eine entsprechende Schiene angebracht.

Medikamente

Das Karpaltunnelsyndrom kann von lokalen Entzündungen begleitet sein, die durch Schwellungen die Symptomatik noch verstärken. Die Verabreichung von schmerzlindernden und entzündungshemmenden Medikamenten kann deswegen sinnvoll sein. Diese Medikamente können jedoch auch direkt in das betroffene Areal verabreicht werden. 

Hydrodissektion

Bei der Hydrodissektion wird der Nerv durch eine sanfte Ablösung mittels Flüssigkeit vom umgebenden Gewebe befreit. Dies geschieht in der Regel durch die Injektion einer Zuckerlösung unter Ultraschallsicht entlang des verklebten Nervs. Der gesamte Prozess nimmt nur wenige Minuten in Anspruch, und die Erfolgsaussichten sind in der Regel unmittelbar nach der Behandlung erkennbar. Bei zuvor geschwollenen Nerven stellt sich der Erfolg oft innerhalb einer Woche ein. Das Verfahren kann bei Bedarf wiederholt werden, und in manchen Fällen sind mehrere Sitzungen erforderlich. Obwohl es eine potenzielle Gefahr einer Nervenverletzung gibt, ist die Methode sicher, wenn sie von einem erfahrenen Anwender durchgeführt wird. Darüber hinaus kann die Anwendung dieses Verfahrens dazu beitragen, eine Operation zu vermeiden, und es kann erfolgreich mit anderen Therapieansätzen wie Triggerpunkttherapie und Physiotherapie kombiniert werden.

Physiotherapie

Es gibt auch Maßnahmen, die Sie selbst ergreifen können, wenn Sie von einem Karpaltunnelsyndrom betroffen sind. Das Kühlen der schmerzenden Stelle bringt Linderung und kann neben dem symptomatischen Effekt auch dazu führen, dass die Schwellung im Karpaltunnel abnimmt. Auch bestimmte Übungen können helfen, die Sensibilität und die Motorik der Hand wieder zu verbessern oder zu stabilisieren. 

Die Zusammenarbeit mit einer Physiotherapeutin oder einem Physiotherapeuten kann helfen, die individuell passenden Übungen zu finden und einen dem Schweregrad der Erkrankung entsprechenden Trainingsplan zu erstellen.

Triggerpunkt-Akupunktur

Nicht selten sind die Muskeln des Unterarms und der Hände durch die starken Symptome in dieser Region verkrampft und verklebt, was ebenfalls zu stärkeren Schmerzen beiträgt. Der Einsatz der sog. Triggerpunkt-Akupunktur kann hier Abhilfe schaffen. Mit ihr werden gezielt bestimmte knotige Verspannungen in der Muskulatur (Triggerpunkte) angesteuert und gelockert, um die gesamte Muskulatur des Unterarms oder der Hand zu entspannen.

Operative Behandlung

Sollten all diese Therapieansätze nicht von Erfolg gekrönt sein, besteht immer noch die Möglichkeit einer operativen Behandlung. Dabei wird der Karpaltunnel operativ eröffnet, um die Kompression des Medianusnervs zu reduzieren. Eine effektive Behandlung des Karpaltunnelsyndroms ist in jedem Fall wichtig, da bei einer ausbleibenden oder ungenügenden Behandlung Langzeitschäden wie dauerhaft gestörte Motorik oder Sensibilität sowie die Degeneration der betroffenen Muskulatur die Folge sein können.

Mögliche Behandlungs­möglich­keiten für das Karpaltunnel­syndrom zusammengefasst:

  • Ruhigstellen des Handgelenks mit einer Schiene
  • Orale Verabreichung oder lokale Applikation von schmerzlindernden und entzündungshemmenden Medikamenten
  • Neuraltherapie
  • Triggerpunkt-Akupunktur
  • Physiotherapie
  • Operative Behandlung als Ultima Ratio

Was kann man tun, um dem Karpaltunnelsyndrom vorzubeugen?

Zum Glück können Sie häufig selbst beeinflussen, ob es bei Ihnen zu einem Karpaltunnelsyndrom kommt. Achten Sie vor allem darauf, dass Sie das Handgelenk während der Arbeit und in der Freizeit nicht zu stark belasten. Neben der Intensität der Belastung ist auch das Einlegen von regelmäßigen Pausen angeraten, um dem Gewebe Zeit zu geben, sich zu erholen. 

Sollte bekannt sein, dass Sie an einer mit dem Karpaltunnelsyndrom assoziierten Erkrankung leiden oder eine Disposition aufweisen, die das Karpaltunnelsyndrom begünstigt, sollten Sie die Grunderkrankung adäquat behandeln und besonders auf die richtige Balance zwischen Belastung und Regeneration des Handgelenks achten.

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