Gürtelrose

wenn Viren Nerven befallen 

Infolge der Corona Pandemie hat die allgemeine Aufmerksamkeit für Viruserkrankungen in der Gesellschaft eine neue Stufe erreicht. Die Gürtelrose, auch Herpes zoster genannt, ist ebenfalls eine Viruserkrankung, die allerdings mit deutlich anderen Symptomen als eine Corona Infektion verbunden ist. 

Hier erfahren Sie alle wichtigen Informationen rund um die Gürtelrose, von der genauen Ursache, über Diagnostik und Therapie bis hin zur bestmöglichen Prävention. Die ärztliche Philosophie des Auromedicum stützt sich darauf, dass wir unsere Patientinnen und Patienten stets als ganzheitliches System betrachten und niemals nur einzelne Symptome behandeln. Wir sind davon überzeugt, dass der beste Behandlungserfolg dann gelingt, wenn die strukturelle, biochemische und emotionale Ebene des Menschen ineinandergreifen.


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Sven Daum

Privatpraxis für Schmerztherapie

Sven Daum

Privatpraxis für Schmerztherapie

Facharzt für Anästhesie


Schmerztherapeut

Der Großteil meiner Behandlungen umfasst Patienten und Patientinnen mit orthopädischen, degenerativen Beschwerden, die schon länger bestehen, immer wieder auftauchen und in vielen Fällen auch schon durch erfolglose Vorbehandlungen nicht behoben werden konnten.
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Was ist eine Gürtelrose genau?

Streng genommen handelt es sich bei der Gürtelrose um keine eigenständige, neuauftretende Erkrankung. Sie ist vielmehr die Reaktivierung einer bereits abgelaufenen Virusinfektion. Das sog. Varizella-Zoster-Virus ist der Auslöser für eine weitverbreitete Kinderkrankheit: die Windpocken. Nach einer abgelaufenen Windpocken-Erkrankung werden die Viren nicht gänzlich aus dem Körper entfernt, sondern sie verweilen in inaktiver Form in Nervenästen an verschiedenen Stellen des Körpers. Die Viren können im späteren Verlauf reaktiviert werden und zu einem Herpes zoster führen. 

Auch, wenn der Name ähnlich klingt, die Gürtelrose ist keine Herpesinfektion, die klassischerweise die Lippen befällt. Der Lippenherpes wird vom Herpes-Simplex-Virus, einem anderen Herpesvirus, ausgelöst. Die Ausbildung einer Gürtelrose ist prinzipiell in jedem Alter möglich, häufiger betroffen sind jedoch Menschen, die älter als 50 Jahre sind.

Post-Zoster-Neuralgie

Eine für Patientinnen und Patienten sehr unangenehme Komplikation einer Gürtelrose ist die Post-Zoster-Neuralgie, die auch als postherpetische Neuralgie oder postzosterische Neuralgie bekannt ist. Bei dieser halten die mit einer Gürtelrose verbundenen Schmerzen auch nach Abheilen der eigentlichen Reaktivierung an. 


Wie wird eine Gürtelrose ausgelöst?

Ausschließlich Menschen, die bereits eine Windpocken-Infektion durchgemacht haben, können an einer Gürtelrose erkranken. Ob es zu einer Reaktivierung des Virus kommt, hängt maßgeblich von der Funktionstüchtigkeit des Immunsystems ab. Die Fähigkeit des Körpers, sich gegen Virusinfektionen zu wehren, nimmt im Laufe des Lebens zunächst zu, wenn Menschen bis ins mittlere Erwachsenenalter über die Jahre ein immunologisches Gedächtnis aufgebaut haben. Mit fortschreitendem Lebensalter nimmt die Stärke des Immunsystems jedoch wieder ab. Aus diesem Grund sind vor allem Menschen über 50 Jahre gefährdet, an einer Gürtelrose zu erkranken. Aber auch jüngere Menschen können einen Herpes zoster bekommen. Das Immunsystem kann etwa durch andere Krankheiten oder durch intensiven und anhaltenden Stress in seiner Funktion beeinträchtigt sein. 

Patientinnen und Patienten, die an einer Gürtelrose leiden, sind nur für andere Menschen ansteckend, die selbst noch keine Windpocken-Infektion hatten oder keine Impfung gegen das Varizella-Zoster-Virus erhalten haben. Für Immunkompetente, bereits infizierte oder Geimpfte besteht kaum ein Ansteckungsrisiko. Das Ansteckungsrisiko ist vor allem dann hoch, solange die Bläschen des Hautausschlags geöffnet sind. Deren Inhalt ist mit Viren gefüllt, die bei Kontakt zu einer Übertragung und Ansteckung führen können. Die Akutphase mit Bläschenbildung dauert in der Regel etwa 7-10 Tage.

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Welche Symptome verursacht Gürtelrose?

Die Gürtelrose ist eine Erkrankung, die verschiedene Stadien durchläuft und zu unterschiedlichen Symptomen führt. Die meisten Patientinnen und Patienten klagen über Unwohlsein und eine allgemeine körperliche Schwäche, die auch mit Fieber verbunden sein kann. Wie bereits beschrieben, befinden sich die Viren in den Nerven an bestimmten Körperstellen. Kommt es zur Reaktivierung, treten starke Schmerzen an den betroffenen Nerven auf. Die Schmerzen bestehen in Ruhe, können aber durch Berührung der Haut verstärkt werden. Auch Missempfindungen im betroffenen Gebiet werden beschrieben. Die Nerven des Körpers sind so organisiert, dass es typische Areale gibt, die von ihnen versorgt werden. Vor allem der Oberkörper und das Gesicht sind Stellen, an denen die Gürtelrose vermehrt vorkommt.

Charakteristischer Hautausschlag bei Gürtelrose

Das klassische Symptom der Gürtelrose, das der Erkrankung auch ihren Namen gegeben hat, ist jedoch ein charakteristischer Hautausschlag, der sich im weiteren Verlauf entwickelt. Etwa vier Tage nach Beginn der Krankheit entsteht ein Ausschlag mit Hautrötung und kleinen Bläschen genau an den Stellen, die von dem befallenen Nerv versorgt werden. Die von einem Nervenast versorgten Hautareal werden als Dermatom bezeichnet. Meistens tritt der Hautausschlag am Oberkörper gürtelförmig und dermatombezogen einseitig auf. 

Post-Zoster-Neuralgie: Lang anhaltende Schmerzen

Die bereits erwähnte Post-Zoster-Neuralgie (auch postherpetische Neuralgie oder postzosterische Neuralgie) ist eine Spätfolge einer akuten Herpes-Zoster-Infektion. Dabei klingen das allgemeine Unwohlsein, das Fieber und der Hautausschlag ab, während die starken Schmerzen jedoch bestehen bleiben. Diese als sehr unangenehm empfundenen Schmerzen können über Monate oder Jahre bestehen bleiben und sind meist nur schwierig zu therapieren.


Wie diagnostiziert man eine Gürtelrose?

In der Regel ist eine Gürtelrose eine sog. Blickdiagnose. Das bedeutet, dass erfahrene Ärzte das klinische Bild der Erkrankung gut durch bloßes Hinschauen erkennen. In jedem Fall ist jedoch auch eine ausführliche Anamnese ratsam, um keine Falschdiagnose zu stellen. In Zweifelsfällen kann eine Laboruntersuchung des Bläscheninhalts erfolgen, um die Infektion zu bestätigen. Außerdem sollte bei Unsicherheiten eine Fachärztin oder ein Facharzt der Dermatologie herangezogen werden, um die Diagnose abzusichern.


Wie therapiert man die Gürtelrose?

Bei der Behandlung der Gürtelrose muss man unterscheiden, ob sie sich nur auf die Symptome oder auch auf die Ursache der Erkrankung bezieht. Die Therapieziele sind zum einen das rasche Abklingen der Symptome und die Verringerung der Ansteckungsgefahr sowie zum anderen die Vermeidung einer postzosterischen Neuralgie. 

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Schonung

Im Akutstadium der Gürtelrose ist körperliche Schonung unumgänglich. Der Körper braucht genügend Ruhe und ausreichend Flüssigkeitszufuhr, um die virale Reaktivierung unter Kontrolle zu bringen. Patientinnen und Patienten sollten also während einer aktiven Infektion unbedingt eine Sport- und ggf. auch eine Arbeitspause einlegen. Ein Anfassen oder Kratzen der betroffenen Haut sollte ebenfalls vermieden werden, um eine bakterielle Superinfektion zu vermeiden und das Ansteckungsrisiko zu verringern. 

Schmerzmittel

Zur Behandlung der Schmerzen können sowohl topische als auch systemische Schmerzmittel eingesetzt werden. Dies bedeutet, dass die Schmerzmittel in Form von Salbe direkt auf das betroffene Areal gegeben oder als Tabletten eingenommen werden können. Die dabei eingesetzten Schmerzmittel zählen häufig zur Klasse der nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR). Bekannte Präparate sind etwa Diclofenac oder Ibuprofen, die neben ihrer schmerzlindernden Wirkung auch fiebersenkend sind. Die genaue Dosis und Einnahme sollte mit einer medizinisch geschulten Person besprochen werden. 

Antivirale Therapie

Neben der Schmerzmedikation gibt es bei der Gürtelrose auch die Möglichkeit einer direkten antiviralen Therapie. Der eingesetzte Wirkstoff heißt Aciclovir und wird je nach Lokalisation und Schweregrad der Erkrankung entweder in Salben- oder Tablettenform verabreicht. Bei besonders schweren Fällen bei gefährdeten Personen oder bei einem Befall der Nerven am Kopf erfolgt die Therapie meist intravenös. 

Schmerztherapie bei Post-Zoster-Neuralgie

Die Behandlung der Post-Zoster-Neuralgie erfordert oft eine multimodale Schmerztherapie. Neben Antikonvulsiva und trizyklischen Antidepressiva können auch lokale Behandlungen mit Lidocain-Pflastern oder Capsaicin-Cremes zur Linderung der Schmerzen beitragen. In sehr schweren Fällen können auch Opioide zum Einsatz kommen.

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Frühe Behandlung senkt das Risiko chronischer Schmerzen

Theoretisch kann eine Gürtelrose auch folgenlos ohne Behandlung ausheilen. Das ist jedoch eher bei jüngeren Personen der Fall und die Gefahr einer Post-Zoster- Neuralgie besteht auch hier. Generell lässt sich sagen, dass sich eine möglichst frühe Behandlung einer Gürtelrose in jedem Alter empfiehlt. Gerade ein zeitiger Therapiebeginn kann die Wahrscheinlichkeit einer postherpetischen Neuralgie verringern. Wenn es einmal zu einer Post-Zoster-Neuralgie gekommen ist, können die Schmerzen zwar über die Zeit hinweg weniger werden oder komplett verschwinden; eine lebenslange Chronifizierung kann jedoch nicht ausgeschlossen werden. 


Wie kann man einer Gürtelrose vorbeugen?

Der beste Weg, um eine Gürtelrose zu vermeiden, ist die Impfung. Die Wahrscheinlichkeit einer Infektion, Reaktivierung oder einer Post-Zoster-Neuralgie kann mithilfe der Impfung deutlich gesenkt werden. Auch der Kontakt zu infizierten Personen sollte bei möglichem Ansteckungsrisiko vermieden werden.

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